Beschreibung:

Ca. 22 x 17,5 cm. 88 Seiten. Pappband der Zeit.

Bemerkung:

Heigel (1783-1847) wirkte als Theaterdirektor, Regisseur und Dramaturg in Innsbruck, Karlsruhe, Basel, München, Wien, Bamberg und zuletzt in Nürnberg. Er verfasste und inszenierte zahlreiche Volksstücke, Possen und Staberliaden. - Das vorliegende Stück erschien 1810 unter dem Titel "So sind sie gewesen" im Druck und wurde 1812 in das Stück "Die Zeitalter" übernommen. Die Handschrift ist gut lesbar von Schreiberhand in einem Zug geschrieben. Eine Durchsicht ergibt, dass sich das Trinklied "Schenkt ein, es lebe der Wein", das Albert Lortzing angeblich dem Stück "Die Zeitalter" entnommen haben soll (LoWV 17) nicht darin findet, dafür aber Lebensweisheiten über die Frauen, die Heigel seinem Helden Gustav von Linden in den Mund legt: "So sind die Weiber; wenn sie nicht glücklich werden können, wollen sie groß scheinen" (S. 56), gefolgt von "Seht die Weiber haben ihre Eigenheiten, am Gefühle fehlt es keiner; aber oft gestehen sie es sich selbst nicht gern, was und für wen sie fühlen" (S. 61). Julius von Wiesenthal darf resigniert perorieren: "Und ich behaupte, im Grunde ist alles wie es war." Worauf ihm Hieronymus von Bärenburg antwortet: "In, bey und auf dem Lande, nicht so in den Städten. Ich habe jetzt in drey Tagen drey Jahrhunderte durchreist; dort oben in unsern Bergen hat sich seit dreyhundert Jahren nichts geändert, mit ihrer uralten Tracht, ihren Bärten und ihren Gewohnheiten haben sie auch die Einfalt und die Sitten jener Zeit beybehalten. - Kam ich herab in eine Reichsstadt, und fand dort noch ganz den Schlendrian, der in Residenzen herrschte als ich jung wurde [sic]. Die steife Tracht, den steifen Ton, Verschrobenheiten in allen Ecken und Enden ?". Einband stark fleckig, mit Fehlstellen. Seiten durchgehend etwas fleckig.