Beschreibung:

280 S. goldgepr. Leinen, Frakturschrift, umlfd. Goldschnitt

Bemerkung:

Seiten überw. sauber und hell, vereizelt mit Fleck, Ecken u. Kanten bestoßen, Rücken beschädigt mit 4 cm kleiner Fehlstelle, Kapitale eingerissen. Joseph Victor von Scheffel (* 16. Februar 1826 in Karlsruhe; ? 9. April 1886 ebenda), geadelt 1876, war ein im 19. Jahrhundert viel gelesener deutscher Schriftsteller und Dichter, Autor von Erzählungen und Versepen sowie mehrerer bekannter Liedtexte. Er war indirekter Schöpfer des Begriffes Biedermeier. Für eine breitere Öffentlichkeit zum Begriff wurde Säckingen durch das 1854 erschienene Erstlingswerk Der Trompeter von Säkkingen von Joseph Victor von Scheffel. Nachdem sich das Werk anfangs nur schleppend verkaufte, stieg der Absatz nach 1870 sprunghaft an. Zeitweise war es eines der meistgelesenen Bücher Deutschlands, und 1921 erschien die 322. Auflage. Als Inspiration für dieses ?epische Gedicht? diente Scheffel eine reale Begebenheit aus dem 17. Jahrhundert, die Liebesbeziehung des bürgerlichen Franz Werner Kirchhofer (1633?1690) zu der adligen Maria Ursula von Schönau (1632?1691) (bei Scheffel Margaretha). Während jedoch bei Scheffel das Paar zuerst nicht heiraten durfte, der Trompeter daraufhin nach Rom auswanderte und erst seine Adelung durch den Papst die Heirat doch noch ermöglichte, setzte sich das echte Paar über den Widerstand der Familie von Schönau hinweg, heiratete gegen deren Willen und führte anschließend ein angesehenes Leben in Säckingen. Es hatte fünf Kinder und der Mann wurde ein erfolgreicher Handelskaufmann, Ratsherr und Schulmeister. Zudem leitete er den Knabenchor des St. Fridolinsmünsters und war zweifellos musikalisch, ?Trompeter? war er jedoch nicht. Die Grabplatte des Paars befindet sich heute in einer Nische an der Außenseite des Münsterchors. Basierend auf Scheffels Buch komponierte Victor Ernst Nessler eine gleichnamige Oper, die 1884 in Leipzig uraufgeführt wurde. Das Libretto verfasste Rudolf Bunge. Aus der Oper ist heute vor allem noch die Arie Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen bekannt.