Beschreibung:

LXIV, 518 S. + Kt.-Beil. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Kleine Alterungsspuren am Umschlag aber insgesamt gutes Exemplar ohne Anmerkungen o.ä., . - Während der "Märzrevolution" in Berlin löste Prittwitz am Nachmittag des 18. März 1848 am Beginn der Barrikadenkämpfe den General Pfuel im Oberkommando der Truppen ab. Das nachfolgende Desaster ging nicht auf ihn zurück und im Mai übernahm er die Dienstgeschäfte des Generalkommandos des Gardekorps. Im darauf folgenden Jahr wurde er am 16. März 1849 zum Oberbefehlshaber des Deutschen Bundesheeres im Schleswig-Holsteinischen Krieg ernannt und nahm an einigen Schlachten (u.a. bei Düppel am 13. April 1849) teil. Das kritische Werk über diese Tage sollte möglichst unbekannt bleiben. Nach Kriegsende 1918/19 wurde das Archiv des Großen General-Stabes auf Weisung der Siegermächte (Versailler Vertrag) aufgelöst und großenteils dem Preußischen Geheimen Staatsarchiv (Berlin-Dahlem) überantwortet. Dort fand der Berliner Stadtarchivdirektor Ernst Kaeber 1923 das Konvolut mit der Prittwitz-Kopie, er erinnerte in einem Vortrag an den hohen Wert der Arbeit für die allgemeine Geschichte der Märzrevolution. Nach der Gründung des Heeresarchivs 1935 kam auch der militärische Prittwitz-Nachlaß nach Potsdam, wo er dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dem Brauhausberg vor Kriegsende in Flammen aufgegangen ist (14/15. April 1945). Seit 1926 hatte inzwischen der Berliner Studienrat Karl Haenchen die preußische Märzrevolution als Forschungsgebiet "wiederentdeckt" und insbesondere in Privatarchiven zahlreiche neue oder als verloren vermutete Quellen aufgespürt. So war es ihm 1932/33 gelungen, "zu dem noch in Privathänden befindlichen Nachlaß des Generals vorzudringen". Dabei wurde ihm vermutlich auch zu einem späteren Zeitpunkt vor oder nach Kriegsende die "Reinschrift" überlassen. Haenchen hat sich bis 1944 mit Themen der Märzrevolution befaßt. Nach seinem Tode in Berlin 1962 wurde sein Rest-Nachlaß mangels Erben-Interesse verschleudert. Ein Teil wurde von einem unbekannten aufmerksamen Sammler auf einer Mülldeponie gefunden darunter die "Reinschrift", der der Weg in eine Papiermühle bestimmt zu sein schien. Über das Antiquariat des unvergessenen Carl Wegner, wo der Herausgeber das Autograph entdeckte und für die Berliner Historische Kommission erwarb, konnte dann das verloren geglaubte Hauptwerk des Generals der historischen Forschung erhalten werden: die Odyssee einer "verlorenen Handschrift". ISBN 3110083264