Beschreibung:

299 S. mit 1 Ill. 23 x 16 cm, Pappband mit OSchU

Bemerkung:

Schutzumschlag berieben, bestoßen und mit Einrissen. Sich lösende Folierung. Schnitt unfrisch. Handschriftliche Signatur des Verfassers auf dem Titel. Gutes Leseexemplar. "Walter Erich Schäfer (* 16. März 1901 in Hemmingen; ? 28. Dezember 1981 in Stuttgart) war Landwirt, Schriftsteller, Dramaturg und von 1949 bis 1972 Generalintendant des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart (Oper, Schauspiel, Ballett). Walter Erich Schäfer wurde am 18. März 1901 in Hemmingen geboren. Sein Vater, Friedrich Wilhelm Schäfer (1871?1951), verheiratete sich nach dem Studium an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim (heute Universität Stuttgart-Hohenheim) mit Hildegard Speidel (1874?1952). Walter Schäfer studierte nach der Schulzeit am Karls-Gymnasium Stuttgart auf Wunsch seines Vaters ebenfalls Landwirtschaft in Hohenheim (1921?1924), wurde Mitglied im Corps Germania und blieb immer Besitzer seines ererbten Hofes in der Hallertau bei Ingolstadt. Schon während seiner Schulzeit in Stuttgart war er fürs Theater begeistert und schrieb bereits Schauspiele und Prosa. Nach seinem Zweitstudium an der Universität Tübingen mit der Promotion in Philosophie widmete er sich ganz dem Theater. 1925 war er zunächst in Stuttgart als Hilfsdramaturg mit kleinen Aufträgen befasst und fand dann dort 1928 als Dramaturg eine Anstellung. Schäfer heiratete 1925 in Stuttgart Irmgard Sigel (1902?1984). Sie hatten vier Kinder. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP und ihre Bündnispartner wurde Schäfer zunächst Dramaturg in Mannheim, anschließend war er als Dramaturg am Staatstheater in Kassel tätig. Mit dem Ende der Eintrittssperre trat er im Mai 1937 der NSDAP bei.[1] Reichsdramaturg Rainer Schlösser beurteilte ihn 1937 als ?wichtigen Aktivposten für die von mir vertretene nationalsozialistische Theaterpolitik?. Schäfers Schauspiel Der 18. Oktober (Uraufführung in München am 13. Februar 1932) wurde nach Angaben der Emigrantenzeitschrift Die Sammlung auf sämtlichen deutschen Bühnen gespielt. Es ging darin um den Freiheitskampf gegen Napoleon. Nach dem Ende des NS-Regimes wurde Schäfers Schauspiel Der Leutnant Vary (Dietzmann, Leipzig 1941) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt, obwohl es in der Aussage ein Antikriegsstück ist. Schäfer entdeckte für sich auch das Radio als Kunstgattung. Nicht nur sein Hörspiel Malmgren / auch Malmgreen (1925) wird ein großer literarischer Erfolg ? und ein Klassiker des ?Frühen Hörspiels?, auch seine späteren Hörspiele wie Die fünf Sekunden des Mahatma Gandhi wurden häufig aufgeführt und werden auch heute noch gesendet. Im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Augsburg wurde am 12. März 1949 erfolgreich das ?Zeitstück? Die Verschwörung uraufgeführt (Regie: Stefan Dahlen), das Schäfer unter dem Pseudonym Werner Frank verfasst hatte. Schäfer siedelte das Stück, das die Geschehnisse des 20. Juli 1944 behandelte, im Berliner Gestapo-Hauptquartier an. Als zentraler Träger des Widerstands gegen Hitler fungiert ein SS-Brigadeführer. Das Schauspiel, das SS-Offiziere als wichtige Verbindungsmänner des Umsturzplans ?Operation Walküre? zeigte, wurde von annähernd 40 deutschen Bühnen nachgespielt. Im selben Jahr wurde Schäfer als Generalintendant an die Stuttgarter Staatstheater berufen. Er hatte dieses Amt bis 1972 inne. Beauftragt als ?Sparkommissar? und ?Retter? verstand er es, Talente zu erkennen, berühmte Künstler nach Stuttgart zu holen, sie ins Ensemble einzubinden und nachhaltig zu fördern. So gelang es ihm frühzeitig, den Dirigenten Carlos Kleiber an sein Haus zu binden. Carl Orff fand in Stuttgart eine Heimstätte für viele seiner modernen Werke. Wieland Wagner hat dort, an der Stuttgarter Oper, sein ?Winter-Bayreuth? gesehen, und er konnte außerdem manche Inszenierung erproben. Unter dem damals noch relativ unbekannten Choreografen John Cranko und mit Marcia Haydée als Primaballerina sowie Richard Cragun erlangte das Stuttgarter Ballett Weltgeltung. Weniger spektakulär, aber ebenso bekannt wegen ihrer Neuerungen und Qualität entwickelten sich während dieser 23 Jahre Oper und Schauspiel in Stuttgart zu führenden deutschen und europäischen Bühnen mit zahlreichen Auslandsgastspielen. Schäfer war, neben vielen anderen Ehrungen, Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Als Förderer der Jugend ermöglichte Schäfer Hohenheimer Studenten regelmäßig den kostenfreien Besuch von Aufführungen der Staatstheater. Sein Hauptziel war es, ein modernes Regietheater mit vielen Uraufführungen zu schaffen, und er verstand es, Vertrauen in begabte Künstler zu setzen und mit seinem Ensemble ein treues Publikum zu begeistern. Er starb 1981 in Stuttgart und gilt weiterhin als einer der international profiliertesten Theaterintendanten des 20. Jahrhunderts." (Wikipedia)