Beschreibung:

Bd. 1 in 13. Auflage, Bd. 2 in 1. Auflage 93, 95 S. 17 x 13 cm, Halbleder

Bemerkung:

Einband berieben und bestoßen. Etwas unfrisch. Gutes Leseexemplar. "Fritz Mauthner (* 22. November 1849 in Horschitz, Böhmen, Österreich-Ungarn; ? 29. Juni 1923 in Meersburg) war ein deutschsprachiger Philosoph und Schriftsteller. Fritz Mauthner wurde in Horschitz bei Königgrätz in Böhmen als viertes von sechs Kindern des jüdischen Tuchfabrikanten Emmanuel und seiner Frau Amalie geboren. Als Fritz sechs Jahre alt war, zog die Familie nach Prag. Mauthner studierte Rechtswissenschaft in Prag, brach das Studium jedoch ab. Als besonders wichtig für Mauthners Weltbild gilt die Bekanntschaft mit Ernst Mach. Dieser lehrte von 1867 bis 1875 in Prag Experimentalphysik. Um die Jahrhundertwende schrieb Mauthner in einem Brief an Mach, dass er von ihm den Anstoß dazu erhalten habe, aus der Wissenschaft die latenten metaphysischen Grundlagen zu eliminieren. 1871 schrieb er den Sonettenzyklus Die große Revolution, der ihm fast eine Anklage auf Hochverrat und Beleidigung gesetzlich anerkannter Konfessionen eingetragen hätte. 1873 arbeitete Mauthner in einer juristischen Kanzlei. Im selben Jahr entstand die erste Fassung der Kritik der Sprache (heute verschollen). Mauthner verfasste in dieser Phase erste Erzählungen und Feuilletons. Am 23. Mai 1873 fand die Uraufführung seines Schauspiels Anna am Deutschen Königlichen Landestheater Prag statt. 1876 ging Mauthner nach Berlin, um dort für das Berliner Tageblatt zu schreiben. Zwei Jahre später schloss er die Ehe mit der jüdischen Pianistin Jenny Ehrenberg, aus der sein einziges Kind, eine Tochter, hervorging. Mauthners Frau starb 1896. Ab 1878 veröffentlichte er im Deutschen Montagsblatt Parodien auf zeitgenössische Autoren wie Gustav Freytag, Paul Heyse, Arno Holz. Die Parodien erschienen später auch in Buchausgaben. Die Wirkung auf die damaligen Leser wird als sensationell beschrieben. Bis 1902 erreichte die Gesamtausgabe der Parodien 30 Auflagen. Mauthner war 1880 eines der Gründungsmitglieder der ?Zwanglosen Gesellschaft?, der unter anderen Otto Brahm, Max Halbe, Maximilian Harden, Otto Erich Hartleben und Gerhart Hauptmann angehörten. 1882 erschien sein Roman Der neue Ahasver, 1887 der deutschnationale Roman Der letzte Deutsche von Blatna, 1888 die Pressesatire Schmock. Seit Oktober 1889 war Mauthner Herausgeber der Zeitschrift Deutschland. Insgesamt veröffentlichte er 1882 bis 1897 zwölf Romane, daneben Erzählungen und Lyrik. Von den Lesern wurde Mauthners Belletristik wohlwollend aufgenommen, während die Literaturkritiker überwiegend ablehnend reagierten. Berlin und Freiburg im Breisgau Im Jahr 1892 zog er mit seiner Familie nach Berlin-Grunewald. Hier begann er mit der Niederschrift seiner Beiträge zu einer Kritik der Sprache. Mauthner intensivierte seine sprachkritischen Arbeiten, musste jedoch 1898 jegliche Arbeit unterbrechen, da er zu erblinden drohte. Danach arbeitete er mit Gustav Landauer zusammen. 1901 erschienen der erste und der zweite Band der Beiträge, ein Jahr später folgte der dritte. Die Ablehnung, die Mauthners Kritik der Sprache aus akademischen Kreisen entgegenschlug, enttäuschte ihn tief. 1905 versuchte Mauthner, durch einen Aufenthalt auf den Kanarischen Inseln seine Depressionen zu lindern. Nachdem seine Tochter geheiratet hatte, verlegte Mauthner Ende 1905 seinen Wohnsitz nach Freiburg im Breisgau. Dort trat er der Kant-Gesellschaft bei und lernte 1906 Martin Buber kennen. Glaserhäusle in Meersburg Das Glaserhäusle vom Bodensee aus gesehen Wohnhaus von Fritz Mauthner und Harriet Straub, das sogenannte Glaserhäusle in Meersburg am Bodensee Grabstein von Fritz Mauthner und Hedwig Mauthner (Harriet Straub) auf dem Friedhof in Meersburg (Inschrift: Vom Menschsein erlöst) 1907 begegnete Mauthner Harriet Straub (1872?1945). Mit ihr zog er 1909 nach Meersburg am Bodensee, wo beide bald darauf heirateten und im ?Glaserhäusle?, Glaserhäusleweg 7, lebten. Zu dieser Zeit schrieb er die von Martin Buber angeregte und Gustav Landauer gewidmete Monographie Die Sprache und widmete sich anschließend dem Wörterbuch der Philosophie, das im Jahre 1910 in zwei Bänden erschien (und 1923?1924 in einer zweiten, überarbeiteten Fassung). 1912 beendete er das philosophische Gleichnis Der letzte Tod des Gautama Buddha. Mit Beginn des Weltkrieges 1914 begannen Auseinandersetzungen mit seinem Freund Gustav Landauer. Während Landauer einen Krieg generell missbilligte, schrieb Mauthner ab 1915 Propaganda-Artikel für den Krieg im Berliner Tageblatt. Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg, die für ihn eine Katastrophe war, versöhnte sich Mauthner mit Landauer. Zum endgültigen Bruch kam es allerdings, als Landauer sich kurz darauf 1919 an der Münchner Räterepublik beteiligte. Mauthner wurde im selben Jahr Ehrenbürger von Meersburg. Von 1920 bis 1923 erschien Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande in vier Bänden. Kurz vor seinem Tod am 29. Juni 1923 arbeitete Mauthner an Drei Bildern der Welt, die postum erschienen. Ehrengrab in Meersburg Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof Meersburg in Meersburg in der Mitte der Ost-West-Achse, vom Hochkreuz aus gesehen. Die Grabinschrift auf der gemeinsamen Grabstelle mit Harriet Straub lautet ?vom Menschsein erlöst?.[4] Die Totenmaske von Fritz Mauthner wurde 1923 vom Meersburger Bildhauer Joseph Ehinger (1889?1955) abgenommen. Sie ist im Stadtmuseum Meersburg ausgestellt." (Wikipedia)