Beschreibung:

XXXIX, 448 S. 23 x 16 cm, Leinen ohne Schutzumschlag mit umlaufendem Sprengschnitt

Bemerkung:

Einband berieben und bestoßen. Innen gelegentlich wenig fleckig. Besitzeraufkleber auf Vorderdeckel. Eine Lage etwas vorgefallen. Insgesamt recht guter Zustand. "Heinrich Wilhelm Matthias Olbers (* 11. Oktober 1758 in Arbergen bei Bremen; ? 2. März 1840 in Bremen) war ein deutscher Arzt und Astronom. Er entwickelte Methoden zur Bahnbestimmung von Himmelskörpern, entdeckte die Kleinplaneten Pallas und Vesta sowie sechs Kometen und formulierte das Olberssche Paradoxon. Olbers kam als das achte von sechzehn Kindern des in Arbergen wirkenden Pastors Johann Georg Olbers zur Welt. 1760 wurde der Vater an den Bremer Dom berufen und die Familie zog in die damals Freie Reichsstadt Bremen. Olbers besuchte dort das Pädagogium, das Athenaeum und ab 1771 das Gymnasium Illustre. Im Jahr 1777 nahm er an der Universität Göttingen das Studium der Medizin auf. Bereits als Schüler hatte er sich für die Astronomie interessiert und als Zehnjähriger fasziniert den Großen Kometen von 1769 beobachtet. Als Student hörte er zusätzlich astronomische Vorlesungen. Im Jahr 1779, während eines medizinischen Praktikums, erdachte er eine Methode zur Bahnbestimmung eines Kometen, den er während der Patientenbetreuung durch ein Fenster beobachtete. Ein Jahr später schloss er das Studium mit einer Dissertation über das menschliche Auge ab. 1781 eröffnete er in der Bremer Sandstraße eine Arztpraxis. Er heiratete 1785 Dorothea Elisabeth Köhne. Sie starb schon im darauf folgenden Jahr bei der Geburt der Tochter Doris (1786?1818). 1788 heiratete er Anna Adelheid Lürssen (1765?1820), mit der er einen Sohn hatte, den späteren Bremer Senator Georg Heinrich Olbers (1790?1861). Nach dem Tod der Tochter und seiner zweiten Ehefrau zog sich Olbers aus dem Berufsleben als Arzt zurück. Kometen und Kleinplaneten Seine freie Zeit widmete Olbers fast ganz der Astronomie. Da er mit nur vier Stunden Schlaf auskam, konnte er ausgiebige Himmelsbeobachtungen durchführen. Er wertete darüber hinaus alle Aufzeichnungen von auffälligen Kometen aus, die seit 1531 erschienen waren. Im Jahre 1797 veröffentlichte er die Schrift Abhandlung über die leichteste und bequemste Methode, die Bahn eines Cometen zu berechnen. Das Werk wurde jeweils 1847 und 1864 wieder aufgelegt. Die darin beschriebene Methode kann auch heute noch angewendet werden. Im Jahr 1797 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Im Jahr 1800 wurde in der Sternwarte Lilienthal bei Bremen auf Anregung von Franz Xaver von Zach die Astronomische Gesellschaft gegründet. Erster Präsident wurde Johann Hieronymus Schroeter, Gründer und Besitzer der Sternwarte, die seinerzeit als hervorragend ausgestattet galt. Weitere Gründungsmitglieder waren Olbers, Ferdinand Adolf von Ende, Johann Gildemeister und Karl Ludwig Harding. Darüber hinaus wurden achtzehn weitere führende europäische Astronomen zu Mitgliedern berufen. Ziel der Gesellschaft war die Auffindung noch unbekannter Himmelskörper unseres Sonnensystems, insbesondere eines vermuteten Planeten zwischen Mars und Jupiter. Hierzu wurde der Himmel in 24 Abschnitte unterteilt und in der Nähe der Ekliptik intensiv durchgemustert. Am 1. Januar 1801 entdeckte Giuseppe Piazzi von Palermo aus den ersten Kleinplaneten, der später (1) Ceres genannt wurde. Am 28. März 1802 entdeckte Olbers (2) Pallas, fast auf den Tag genau fünf Jahre später, am 29. März 1807 (4) Vesta. Der Asteroid (3) Juno war am 1. September 1804 von Harding in Lilienthal entdeckt worden. Olbers lernte 1804 den jungen Friedrich Wilhelm Bessel kennen. Er erkannte dessen mathematisches und astronomisches Talent und empfahl ihn Schroeter als Assistent für die Lilienthaler Sternwarte zum Nachfolger von Harding. Bessel arbeitete vier Jahre an der Lilienthaler Sternwarte und ging anschließend als Professor für Astronomie an die Universität Königsberg. Infolge der napoleonischen Kriege geriet Norddeutschland Anfang des 19. Jahrhunderts unter französische Herrschaft. Olbers wurde 1811 zum Mitglied des Corps législatif, der gesetzgebenden Versammlung in Paris, ernannt. In der Folgezeit reiste Olbers dreimal nach Paris, um das Département der Wesermündungen zu vertreten. Dort machte er die persönliche Bekanntschaft von Napoléon Bonaparte. Nachdem die französische Herrschaft beendet war, nahm Olbers 1814 seine astronomischen Tätigkeiten wieder auf. In den folgenden Jahren entdeckte er sechs Kometen, darunter den kurzperiodischen 13P/Olbers, der im Jahre 2024 wiederkehren wird. 1822 wurde Olbers in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Wilhelm Olbers starb 1840 im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt Bremen. Olbers` umfangreiche Bibliothek wurde 1841 von Friedrich Georg Wilhelm Struve für die Sternwarte Pulkowa angekauft. 1997 wurde diese bei einem Brandanschlag stark beschädigt." (Wikipedia) "Friedrich Wilhelm Bessel (* 22. Juli 1784 in Minden, Westfalen; ? 17. März 1846 in Königsberg i. Pr.) war ein deutscher Naturwissenschaftler, dessen Tätigkeit sich auf die Gebiete Astronomie, Mathematik, Geodäsie und Physik erstreckte. Während der Ausbildung zum Kaufmann in Bremen entstand sein Interesse für die Astronomie. Die zum Verständnis benötigten mathematischen Grundlagen eignete er sich im Selbststudium an. Mit einer selbstständig erarbeiteten Bahnbestimmung des Halley?schen Kometen gewann er 1804 die Aufmerksamkeit des Astronomen Wilhelm Olbers, der ihm daraufhin eine Stellung als Inspektor an der privaten Sternwarte von Johann Hieronymus Schroeter in Lilienthal vermittelte. 1810 erhielt er einen Ruf als Professor für Astronomie an die Universität Königsberg und wurde mit der Leitung der dort geplanten Sternwarte betraut, wo er bis zu seinem Tode 1846 tätig blieb. Bessels hauptsächliches Interessengebiet in der Astronomie war die Positionsastronomie, deren Genauigkeit er durch bahnbrechende Arbeiten verbesserte. Er bestimmte genaue Werte für die astronomischen Grundkonstanten der Präzession, Nutation und Aberration, erarbeitete eine Theorie zur Reduktion von Beobachtungen und lieferte Rechenwege und Hilfstafeln zur praktischen Ausführung. Bessel bezog die Eigenheiten der Instrumente in die Fehleranalyse ein und erweiterte die Methoden der Fehlerrechnung. In einem jahrelangen Durchmusterungsprogramm sammelte er Beobachtungsdaten von 75000 Sternen. Seine bekannteste Einzelleistung ist die erstmalige zuverlässige Bestimmung der Entfernung eines Sterns zum Sonnensystem im Jahre 1838. Eine nachhaltige Frucht seiner auf praktische Ziele gerichteten mathematischen Tätigkeit stellt die Untersuchung der nach ihm benannten Bessel-Funktion dar, die die mathematische Beschreibung zahlreicher physikalischer Phänomene ermöglicht. Die von Bessel geplante und geleitete Ostpreußische Gradmessung wurde vorbildlich für nachfolgende Triangulationen in Deutschland. Es gelang ihm, aus den Messdaten Werte für die Dimensionen des Erdkörpers herzuleiten, die jahrzehntelang gültig blieben. Die Gravitation als wirksame Kraft der Himmelsmechanik erforschte Bessel experimentell mit Hilfe eines von ihm entwickelten Pendelapparats. Es gelang ihm, die Äquivalenz von träger und schwerer Masse sowie die Materialunabhängigkeit der Gravitation nachzuweisen. Die von ihm bestimmte Länge des Sekundenpendels wurde zur Grundlage der Längendefinition des preußischen Maßsystems." (Wikipedia).