Sachgebiete

Beschreibung:

109 S.; Abb.; gr.-8°; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband gering berieben. - Mit Beilage. - Texte Deutsch und Englisch. - Ajax (auch Aias oder Rasender Ajax) ist eine Tragödie des antiken griechischen Dichters Sophokles. Nachdem Achilleus im Trojanischen Krieg gefallen ist, sprechen die Heerführer nicht Aias, der ein vertrauter Kampfgefährte des Gefallenen war, seine Waffen zu, sondern Odysseus. Aias will sich dafür rächen und die griechischen Heerführer töten. Er wird von Athene jedoch mit Wahnsinn geschlagen und tötet daraufhin einige Herdentiere, die er für die Heerführer hält. Als der Wahnsinn schwindet, erkennt er die Schande seiner eigenen Handlung und stürzt sich in sein Schwert. Das genaue Datum der Erstaufführung ist unbekannt. Die Forschung geht von der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Christus aus. Dramaturgie, Stil sowie historische Andeutungen im Stück machen eine Uraufführung im Jahr 449 v. Chr. plausibel. Die Aufführung fand aber sicher im Rahmen eines Tragödien-Agons während der städtischen Dionysien statt. Welche weiteren Stücke Bestandteil der Tetralogie waren und welchen Platz Sophokles belegte, ist nicht überliefert. // Das griechische Theater repräsentiert einen der wenigen Augenblicke in der Geschichte unseres Berufes, in welchem das Theater den Rang eines staatsbürgerlichen Ereignisses erreichte. Ajax ist wahrscheinlich das früheste der noch vorhandenen Theaterstücke des Sophokles. Cedric Whitman nannte es 'das erste vollständige Porträt eines tragischen Helden in der westlichen Literatur.' Als eine der 'dunklen' Tragödien wird es selten besprochen und nicht oft aufgeführt. Die gewaltige moralische Vorstellungskraft des Sophokles führt das Theaterstück zu einem Schlußpunkt voll klarsichtigem Realismus. Nur wenige von uns wären bereit gewesen, ihn vorauszusehen. Er liegt in einem Gebiet, das sich durchaus jenseits unserer politischen Vorlieben befindet. Das Athener Publikum forderte einen rigorosen Sinn für Idealismus von seinem Theater, das zu diesem frühen Beginn in der Geschichte noch sehr eng mit seinen geheiligten Ursprüngen in Verbindung stand. Es wird berichtet, daß Sophokles zu einem der Generäle im samischen Feldzug ernannt wurde und dies aufgrund seiner hervorragenden politischen Klugheit ? (Peter Sellars)