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268 S.; 8°. Originalleinen mit Schutzumschlag.
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Gutes Ex. - Beiliegt: Brief (A4); maschinengeschrieben von Adolf Portmann (mit SIGNATUR) vom 14. Sept. 1972 : "... Zu Ihrer Frage der Beziehung Farbe und Klang oder Klang und Licht kann ich nur zur letzteren etwas Biologisches beitragen. Für viele Vogelarten ist die Tagesdauer in ihrem Wechsel entscheidend für die Reifung der Geschlechtsdrüsen und damit auch für den Gesang der Männchen, Die Drüsen wachsen in solchen Fällen bis zur Sommersonnenwende und nehmen mit abnehmender Tagesdauer entsprechend ab. Daher wird es im Hochsommer still im Wald. Man kann diese Beziehung experimentell bezeugen und durch künstliche Tagesverlängerung auch im Winter den Gesang auslösen. Ausser dieser allgemeinen Wirkung gibt es noch eine besondere Beziehung zum Tagesanbruch. ..." // INHALT des Buches: Zur Einführung -- Das Lebendige als vorbereitete Beziehung Erleuchtung und Erscheinung im Lebendigen Sinndeutung als biologisches Problem Kampf und Frieden in biologischer Sicht -- Der biologische Beitrag zu einem neuen Bild des Menschen -- Gestaltung als Lebensvorgang -- Die Ordnungen des Lebendigen im Deutungsversuch der Biologie -- Freiheit und Bindung im Licht der Lebensforschung -- Anhang: -- Anmerkungen -- Die Eranos-Tagungen. // Adolf Portmann (* 27. Mai 1897 in Basel; ? 28. Juni 1982 in Binningen) war ein Schweizer Biologe, Zoologe, Anthropologe und Naturphilosoph. ... Der Begriff der physiologischen Frühgeburt besagt, dass der Mensch, im Vergleich zu Tieren, viel zu früh geboren werde. Zwar komme es zu einer Reifung der offenen Sinnesorgane und des Bewegungssystems im Mutterleib, trotzdem sei der Mensch aber zum Zeitpunkt seiner Geburt völlig hilflos und auf Totalversorgung angewiesen. Diese Tatsache stehe im Gegensatz zum Reifestand anderer höherer Säugetiere bei der Geburt (z.B. Elefant, Pferd). Kennzeichnend für den Menschen ist nach Portmann infolge dieser Vorverlegung der Geburt, dass viele Entwicklungsprozesse nicht isoliert, sondern eingebettet in eine soziokulturelle Umgebung stattfinden. Durch seine Angewiesenheit sei der Mensch für soziale Kontakte und Umwelteinflüsse offen. Diese Offenheit ist für Portmann die Voraussetzung für kulturelles und geistiges Lernen. Ein weiteres, immer wieder in Portmanns Forschungen und Publikationen auftretendes Thema ist die äußere Gestalt der Tiere, besonders in seinen Werken Die Tiergestalt, Tarnung im Tierreich und Neue Wege der Biologie. Portmann stellt hier die bereits zu seinen Lebzeiten heftig umstrittene These auf, dass die Gestaltung der Oberfläche nicht ohne weiteres aus deren adaptivem Wert zu erklären sei. Seine empirisch und theoretisch wohlbegründete Kritik an extrem adaptionistischen Vorstellungen ist aktuell auch für diejenigen geblieben, die sich mit seinem Begriff des ?Darstellungswerts? nicht anfreunden können. Portmanns Überlegungen auf diesem Gebiet haben unter anderem Hannah Arendt beeinflusst, die Portmanns Kritik an der Vorstellung, man müsse die Oberfläche des Lebewesens auf etwas anderes, tiefer Liegendes zurückführen, als außerordentlich fruchtbar empfand. Schließlich interessierte sich Portmann für Wahrnehmung und Handeln der Tiere (im Unterschied zu den physikalisch-molekularbiologischen Grundlagen) und hat bereits 1953 ein verhaltensbiologisches Werk veröffentlicht (Das Tier als soziales Wesen). In diesem Zusammenhang sorgte besonders seine Aufnahme des Begriffs der ?Innenwelt? (geprägt durch Jakob Johann von Uexküll) der Tiere (bei Portmann: ?Innerlichkeit?) für Kontroversen. Er bezeichnet freilich nicht etwas Mystisches, wie viele seiner Kritiker argwöhnten, sondern die Subjektqualität der Tiere: ihre Fähigkeit, selbst wahrzunehmen, zu erleben und zu handeln. Zusammen mit Max Scheler, Helmuth Plessner und Arnold Gehlen prägte Portmann die Philosophische Anthropologie maßgeblich.