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31, 166 S. Originalleinen.
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Ein sehr gutes Ex. - INHALT: I Der Verfasser -- II Die Lehre der Kirche -- III Staat und Individuum -- IV Ehehindernisse -- V Die Kritik und das Problem -- VI Die Ehescheidung -- Faksimilewiedergabe. // Hupels Büchlein "Vom Zweck der Ehen" ist heute eine Rarität auf dem antiquarischen Büchermarkt. Die Preise, die bis an die Tausendmarkgrenze heranreichen - das Bücherlexikon von Heinsius gibt 1812 einen Verkaufspreis von acht Groschen an -, sind Hinweis genug, daß es sich hier um ein vom Kenner geschätztes Werk der Aufklärungsliteratur handelt. Dabei ist der Autor durchaus keine allgemeine Berühmtheit, die man wie Voltaire oder andere jederzeit im Munde führt. Es gilt daher, den Verfasser zunächst einmal vorzustellen. August Wilhelm Hupel wurde 1737 zu Buttstädt im Herzogtum Weimar geboren. Nach dem Universitätsstudium nahm er 1757 in Riga eine Stelle als Hauslehrer an, womit sein weiterer Lebensweg im baltischen Raum vorgezeichnet war. Seit 1760 war er Pastor zu Eeks bei Dorpat, 1763 wurde er zum Prediger von Oberpahlen gewählt. Dieses Amt bekleidete er 41 Jahre, obwohl ihm verschiedene hohe Kirchenämter, darunter die Würde des Superintendenten von Livland, angeboten wurden. Hupel starb hochbetagt im Jahre 1819 als Konsistorialrat, akademisch anerkannt mit der Würde eines Doktor theol. et philos. h. c. Während seiner Predigerjahre in Oberpahlen hat Hupel eine reiche literarische Ernte eingebracht, die ihn in die Reihe der verdienstvollsten baltischen Schriftsteller einrücken ließ. ? Waren Sinn und Zweck der Ehe erst einmal zur Disposition gestellt, so konnte es nicht ausbleiben, daß auch die Institution der Ehe selbst ihre Ausschließlichkeit für Paarbeziehungen einbüßte. Da jedoch solche Partnerschaften bei allem Ignorieren der institutionellen Ehe nicht konfliktlos geblieben sind, ist längst die "nichteheliche Lebensgemeinschaft" wiederum ein Thema rechtlicher Überlegungen geworden. In diesem Prozeß ist Hupels Buch eine Stellungnahme, die, wenn auch noch weit entfernt von individualistischen Sinngebungen, immerhin einen breiteren Raum für das Verständnis der Partnerschaftsbeziehungen schaffen will. Freilich zunächst eine dissonante Stimme im sonst noch harmonisch einheitlichen Konzert der herrschenden Doktrin. Denn die zeitgenössische Lehre vom Ehezweck konnte nicht nur auf eine ungebrochene abendländische Tradition zurückblicken, sondern schien auch fest auf allen theologischen und juristischen Begründungsebenen aufzuruhen. ISBN 3801956253