Beschreibung:

VIII, 401 S. Broschiert.

Bemerkung:

Ex. mit kl. Gebrauchsspuren. - Band 1 ! - INHALTSVERZEICHNIS // Vorwort von Klaus W. Hempfer A. DAS ALTFRANZÖSISCHE ROLANDSLIED 1. Zur ?Heidengeographie" im Rolandslied 2. Farbrealität und Farbsymbolik in der ?Heidengeographie" des Rolandsliedes 3. Vom biblischen ?Gottesberg" zur Symbolik des ?Heidentals" im Rolandslied 4. Kontextbedeutung und Wortsemantik. Zur Eingangslaisse des altfranzösischen Rolandsliedes und zur ?Berglage" von Saragossa (v. 6) 5. Eine problematische Stelle im Oxforder Roland: Karls Rückkehr aus Spanien (0 3682-3704) B. DANTE UND PETRARCA 6. Standortbestimmungen zum Gebrauch eines ?echt italienischen Wortes" (vago) bei Dante und Petrarca 7. Was bedeutete Dante für die beiden anderen ?Kronen von Florenz", insbesondere für Petrarca ? 8. Zur Mythologieverwendung in Petrarcas Canzoniere (Mit einem Ausblick auf die petrarkistische Lyrik) 9. Lyrik und Logik in Petrarcas Canzoniere (Zur ?Gedanklichkeit" in gattungsverschiedenen Gedichten: Solo epensoso und Chiare fresche e dolciacque 10. II Sonetto I. C. PETRARKISMUS UND RENAISSANCELYRIK 11. Lyrische Grundform und episch-didaktischer Überbietungsanspruch in Bembos Einleitungsgedicht 12. Zu Tassos ?binnenpoetischer" Auseinandersetzung mit Bembo ? (Samt abschließendem Hinweis auf das Desideratum einer kritischen Ausgabe von Bembos Rime) 13. Zum Nachahmungsproblem in der französischen Lyrik 14. Ronsards Antike-Nachahmung und die mittelalterlich-französische Tradition (imitatio) 15. Die innere Form der imitatio bei Ronsard. - VORWORT // Der 65. Geburtstag von Alfred Noyer-Weidner am 31.8.1986 ist den Herausgebern willkommener Anlaß, der wissenschaftlichen Öffentlichkeit eine Auswahl der Aufsätze des Jubilars, die in einer Vielzahl z.T. schwer zugänglicher Publikationen erschienen sind, neu verfügbar zu machen. Der I. Band umfaßt Arbeiten, die vom altfranzösischen Rolandslied über die italienische Literatur des Tre- und Cinquecento bis zur französischen Dichtung des 16. Jhs. reichen und sich wesentlich um zwei zentrale Forschungsschwerpunkte des Jubilars gruppieren: die mittelalterliche französische Epik und die Renaissance-Lyrik von Petrarca bis zu Ronsard und Tasso. Die hier zum ersten Mal vereinigten Aufsätze zum Rolandslied machen gerade in ihrer Zusammenstellung die Kohärenz einer methodischen Reflexion deutlich, die über die konkreten Ergebnisse hinaus Fragestellungen entwickelt, die eine literarisch angemessene Betrachtung der chansons de geste im allgemeinen und des Rolandslieds im besonderen entscheidend vorantreiben können. Im Unterschied zu realistischen Kurzschlüssen oder zur feudalen Lektüre traditioneller Literatursoziologie arbeitet Alfred Noyer-Weidner Grundprinzipien einer spezifisch mittelalterlichen Semantik heraus, die im kreativen Bibeldenken ihr entscheidendes Fundament haben. Von den sprechenden Eigennamen über die Farbsymbolik bis hin zur spirituellen Bedeutung von ?Berg" und ?Tal", wobei auch Rencesvals/Roncevaux eine neue Deutung erfährt, werden semantische Strukturen als textkonstitutiv ausgewiesen, die die dargestellte Geschichte zur Vermittlung einer geistig-religiösen Bedeutungsdimension funktionalisieren. Neben der Arbeit zum Gebrauch eines ?echt italienischen Wortes" (vago), die die philologische Komponente der Rolandsliedstudien im italienischen Bereich fortsetzt, und der Analyse der Bedeutung Dantes für die beiden anderen großen Autoren des Trecento, in deren Mittelpunkt die Frage nach der dichterischen Rivalität zwischen Dante und Petrarca steht, beschäftigen sich alle übrigen Studien des Bandes mit grundlegenden Konstitutionsbedingungen der Lyrik seit Petrarca. Bei Petrarca selbst sind es Fragen der Mythologieverwendung, der Gedankenführung und der sammlungskonstitutiven Bedeutung des Einleitungsgedichts, die im Vordergrund stehen, wobei freilich auch bei diesen Arbeiten bereits die von Petrarca ausgehende Traditionsbildung mit in den Blick gerät. Zur eigentlichen Thematik wird diese dann in den Aufsätzen zu Bembo und Tasso, die die Komplexität petrarkistischer Intertextualität eindrucksvoll entfalten und den dialogischen Bezug von Texten auf Texte nicht als methodologische Metapher ahistorisch immer schon voraussetzen, sondern in seiner historisch-spezifischen Konkretisation und Bedingtheit vorstellen. ISBN 3515048162