Beschreibung:

23 S. Broschiert.

Bemerkung:

Seiten gebräunt. - Der äußere Aufbau der Schule weist noch viele Lücken und Mängel auf. Noch sind weder die Räume, noch deren Ausstattung mit Bänken, Tischen und anderen Einrichtungsstücken vorhanden, die wir für unsere Kinder fordern müssen. Behörden und Gesetzgeber kennen diese Hemmungen, der Plan für das Haushaltsjahr 1953 sieht Ausgaben für Schulbauten in Höhe von 15 631 000,? DM vor, mit denen weitere Schritte getan werden sollen, um die ärgsten Notstände zu beseitigen. Wir wissen sehr wohl, daß es auch vielfach noch an den nötigen Lehrkräften mangelt, ohne deren Wirksamkeit weder in der Grundschule noch in den verschiedenen Zweigen der Oberschule sich das nötige geistige Leben entfalten kann. Wir bitten die Eltern, an diesen Sorgen teilzunehmen und aller von uns ehrlich erwünschten Kritik ein gemeinsames Durchdenken der Gegebenheiten mit Lehrern und Schulverwaltung vorangehen zu lassen. In dieser Gemeinschaft sollen die Vertreter der Eltern auch an der kritischen Prüfung und Erprobung der neuen Bildungspläne beteiligt werden, die wir zunächst für die Grundschulen aufgestellt haben. Mit dieser Arbeit hat das Hauptschulamt Eltern und Lehrern Grundgedanken unterbreitet, nach denen die Bildung des Kindes ihren Ausgang von den Regungen der kindlichen Persönlichkeit nehmen soll. Das Kind soll an die Quellen der Erkenntnis und der Bildung seines Geistes und seines Gemütes herangeführt werden, nicht aber soll der Stoff in starrer Form und schematischer zeitlicher Einteilung den Kindern ?eingepaukt" werden. Der Weg, den die Schule damit gehen will, ist schwer, er kann nur dann zum Ziele führen, wenn Lehrer und Eltern, die beide dieselben Kinder täglich unter ganz verschiedenen Bedingungen sehen und erleben, ihre Eindrücke in enger Verbindung miteinander austauschen und ergänzen. Die Bildungspläne werden in nächster Zeit abschließend behandelt werden, nachdem zahlreiche Anregungen dazu verwertet werden konnten. Über dieser fortlaufenden Arbeit des Tages sind Zweifelsfragen der künftigen Entwicklung nicht zu vergessen. Wir müssen danach streben, den Übergang von der Grundschule zur Oberschule, welcher Zweig der Oberschule auch in Frage kommt, zu einer deutlich wirksamen Auslese zu machen. Auch der Praktische Zweig ist eine Form der Oberschule. Kinder, die in 6 Jahren der Grundschule für keinen der 3 Zweige die geistige Reife erlangt haben, müssen in besonderen Klassen unterrichtet und betreut werden. Sie dürfen nicht etwa den praktischen Zweig der Oberschule in seinen geistigen Anforderungen und den Entwicklungsbedingungen der ihm zugeführten Kinder herabdrücken. Damit ist kein Unwerturteil, sondern nur das Bewußtsein der Schwierigkeiten und der erhöhten Verantwortung gekennzeichnet, die Lehrer und Eltern für solche Kinder zu tragen haben, denen der geistige Weg in Beruf und Leben meist ohne ihr Verschulden erschwert ist. Der Technische Zweig hat starkes Interesse weiter Kreise 'der Elternschaft auf sich gezogen, insbesondere kann seine Ausgestaltung nur dann gelingen, wenn die rechte yerbindung von allgemeiner Bildung mit den für spätere Berufsarbeit nützlichen Kenntnissen und Fähigkeiten gefunden wird. Im Wissenschaftlichen Zweig ist eine besonders mannigfaltige Gliederung nötig. Neue und alte Sprachen sollen damit zu einer vollen erzieherischen Bedeutung kommen, daß schon im 5. Jahre der Grundschule die Wahl zwischen einer lebenden Fremdsprache und dem Latein ermöglicht und damit ein acht- oder bei der Vorbereitung auf ein Studium auch ein neunjähriger Bildungsgang in der gewählten Sprachrichtung eingeleitet wird. (S. 2).