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Ca. 50 S.; illustriert; 8°; kart.
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Gutes Ex. - Text von Wolfgang Siano (deutsch; englisch). // Abbildungen: L.I.C. 1982; Smith'-Bar; Obdulio; Die Abfahrt; Bella, Full House; Die salzige Seite des Flusses; Großes Eckbild; Das Klassentreffen // u.a. (sehr viele "o.T.'s") - ... Gerd Rohlings Weg zum Abenteuer führt in die chaotische Welt des Abfalls, der weggeworfenen, verbrauchten und zerbrochenen Dinge auf den Müllhalden, in den verfallenden Stadtgebieten und der zerstörten Natur. Dort ist er Goldgräber, Schatzsucher, Entdecker, Eroberer und Alchimist in einem. Das Gold, das er aus Dreck gewinnt, ist die raumbildliche Imagination der Rekonstruierbarkeit einer Welt des sinnlichen Glücks aus den disfunktionalen Elementen einer funktionalistischen Gesellschaft. Das konfrontiert sie mit der Geschichtlichkeit ihrer Funktionalität. Gerd Rohling öffnet die zweckbestimmte Verschlossenheit der Dinge wie die Deckel eines leeren Pappkartons und erfährt dadurch das Geheimnis der Schönheit seiner Vorstellungskraft, die aus dem spielerischen Umgang mit den sinnlichen Qualitäten des Materials ein eigenes, neuentdecktes und -erobertes Reich entstehen läßt. Die ästhetische Negativität der "armen" Fundstücke bestimmt, im Sinne der Tradition der "arte povera",das psychologische Verhältnis seiner Gebilde zur Positivität ihres jeweiligen Umraums; die Materialien behalten ihr spezifisches Widerstandspotential. Dessen Dynamik durchschlägt die formimmanente Verdopplung der Gegenständlichkeit von Bildraum und Umraum und erscheint auf der Ebene der bildsprachlichen Inhaltlichkeit in einem konkreten Bedeutungszusammenhang. Die Statik der kulissenhaften Plastizität schlägt um in die Illusion eines bewegten Bilds von erzählerischem Gestus. (Wolfgang Siano) // Gerd Rohling (* 1946 in Krefeld) ist ein deutscher Maler und Objektkünstler. ... Rohling zog 1971 nach West-Berlin und studierte bis 1977 an der Hochschule der Künste Berlin Grafik bei Gerhard Bergmann und war in der Malklasse von Karl Horst Hödicke, bei dem er Meisterschüler wurde. 1979 gründete er unter anderem mit Frank Dornseif, Ter Hell und Reinhard Pods die Berliner Künstlergruppe und gleichnamige Selbsthilfegalerie ?1/61? (benannt nach dem Postzustellbezirk Berlin-Kreuzberg 61). 1980 erhielt er das PS1-Stipendium, New York. ... Rohling gilt als ein vielreisender Künstler, der Teile des Jahres in Neapel, Mumbai, Rio de Janeiro, Ghana, Thailand oder den USA verbringt. In seiner frühen Zeit wurde er mit der gestischen Malerei der Neuen Wilden in Verbindung gebracht. In den 1980er Jahren wandte er sich der Objektkunst zu. Aus einfachsten Materialien, wie Abfallteilen aus Papier, Glas, Metall oder Kunststoff gestaltete er mit großem Farbeinsatz sowohl Objektensembles als auch raumfüllende Installationen. ?Aus Pappe und Plastikresten, mit Sprayer-Unbekümmertheit und Quasi-Lässigkeit baut und bemalt er urban-abenteuerliche Szenerien...?