Beschreibung:

8vo. 110 S. Pappband d. Zeit (etwas berieben u. bestoßen, Rücken überklebt).

Bemerkung:

Zweiter Druck dieser glänzenden Literatursatire, wie alle frühen Ausgaben von großer Seltenheit. Liscow (1701-60), ein bewundernswert selbständiger und klarer Kopf der deutschen Frühaufklärung und ein ungewöhnlich sauberer Stilist, gilt als der "Initiator der frühaufklärerischen Prosa-Satire". In seiner bekanntesten Satire - 1734 zuerst erschienen - verspottet Liscow die "elenden Scribenten", deren von Beschränktheit und Dünkelhaftigkeit, von Pedanterie, Schulmeisterei und Intoleranz bestimmtes Gebaren, indem er sich in ironischer Umkehr, dabei "rhetorischen Mustern folgend, zum Verteidiger der "elenden Skribenten" (macht), die von den "guten Skribenten" angeklagt worden seien, aller Vernunft, allen Gesetzen und ordnenden Prinzipien zuwider zu handeln. Der Verteidiger beweist nun ironisch, daß eine Orientierung an der Vernunft das Unterste zuoberst kehren müßte. Vorurteile und Affekte, so wird argumentiert, seien für den Bestand des absolutistischen Staats unverzichtbar, da der konsequente Vernunftgebrauch den Unterschied zwischen Obrigkeit und Untertan aufheben würde... Verschärft wird die Satire durch das Argument, daß zwischen Untertanenservilität und den christlichen Verhaltensnormen eine Identität bestehe, denn 'ein Bürger muß gehorchen, und ein Christ muß glauben'." (Hanser Sozialgesch. d. Lit. III,721.). - Goed. IV/1,37,1,X. - Gebräunt, Titel mit Namensstempel.