Beschreibung:

25 x 16 cm. 19 Seiten. Typographische Orig.-Broschur.

Bemerkung:

*Bereits 1864 erschienen und 1879 erneut gedruckte Streitschrift. - Mundy, geboren 1822 auf Schloß Eichhorn war ein Österreichischer Freiherr. Nach seinem Medizinstudium in Wien, Heidelberg, Leipzig und Berlin befasste er sich zunächst intensiv mit dem Irren-Wesen. Schon seine Doktorarbeit hatte die freie Irrenbehandlung ohne Zwangsmaßnahmen und das sogenannte Gheeler System zum Inhalt. In der Folge "wurde Mundy ein Vorkämpfer der freien Behandlung der Irren, des No-restraint. Als das Ideal der Irrenbehandlung erschien ihm das Gheeler System. [...] im Jahre 1867 errichtete er in Paris anläßlich der Weltausstellung ein Musterhaus für Irrenpflege in einer Kolonie und illustrierte in dem selben das System der freien Behandlung der Irren durch Bilder, Pläne und Bücher" (Kirchhoff, Deutsche Irrenärzte Bd. II, 39). Gheel (Geel) ist eine belgische Ortschaft und enhielt schon in früher Zeit eine sogenannte Irrenkolonie, die im frühen 19. Jahrhundert bereits mehr als 600 Irren beherbergte. Ohne Zwangsmaßnahmen, Zellen und Fesseln lebten diese in Familien (meist bei Bauern), nahmen am Leben teil und arbeiteten mit. - Mundy wurde für sein großes Engagement für eine radikale Reform des Irrenwesens von den medizinischen Zeitgenossen meist kritisiert und abgelehnt. - "Möge - was mir unerreichbar war - bald einem Anderen gelingen, das heisst: die Bahn brechen dem wirklichen Fortschritte, und eine radicale Reform des Irren-Wesens durchzusetzen". (Mundy 1879 im Vorwort). - Ränder des Broschurumschlags gebräunt, sonst sauber und gut erhalten. - Exemplar aus der ehemaligen Bibliothek des Ophthalmologen Herzog Carl Theodor in Bayern (1839-19).