Beschreibung:

Vertit et notis illustravit Ioannes Clericus; Cujus & ad calcem additae sunt Silvae Philologicae, Cum omnium Indicivus necessariis. [Gestochene Vignette]. Amstelodami, Apud Petrum de Coup Bibliopolam M. DCC XI (Amsterdam, Peter de Coup 1711). 8 Blätter (incl. zweifarbiger Titel; 40 Seiten; 275 Seiten; 6 Blätter (Index). Geglätteter Ganzpergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel über fünf durchgezogene Pergamentstreifen geheftet, allseitig beschnitten. (19,7 x 12,8 cm) 8°.

Bemerkung:

- Wichtiges Provenienzexemplar aus den verauktionierten Bibliotheken der Gelehrten Karl Ferdinand Hommel und Christoph Gottlieb von Murr - OCLC 165610940. Graesse I, 28. Der Titel, meist in Versalien, in Rot und Schwarz, mit hübscher Kupferstichvignette, Minerva (?) mit einer Schriftrolle in der Hand, neben einem Globus stzend, vor einer großen Bücherwand. Mit einigen hübschen Initialen und Vignetten verziert, zweisprachiger Text, griechisch und latein. Der Einband minimal fleckig und angestaubt, innen wenig gebräunt. Zur Provenienz: Auf dem Titelblatt verso ein gestochenes Exlibris einmontiert, "Ex Bibliotheca Caroli Ferdinandi Hommelii MDCCLX[handschriftlich ergänzt: XI]", einen von Justitia gekrönten, idealisierten Bücherpavillon darstellend, mit einer Muse mit Leier und drei Putten. Es handelt sich demnach um ein 1771 der Leipziger Bibliothek des sächsischen Juristen und Strafrechtsreformers Karl Ferdinand Hommel (1722 - 1781) einverleibtes Buch, es gibt mindestens zwei weitere Varianten dieses Exlibris, unsere Variante von Berlepsch gestochen und in Wolfenbüttel sowie Mainz nachgewiesen. Mit späteren (um, bzw. nach 1786) handschriftlichen Quellenangaben auf dem vorderen fliegenden weißen Vorsatz verso. Auf dem Titelblatt handschriftlicher Namenszug "de Murr", d.i. wahrscheinlich Christoph Gottlieb von Murr (1733 - 1811), von dessen Hand auch die Anmerkungen stammen könnten. Schönes Provenienzexemplar aus der deutschen Aufklärung, die beiden nachgewiesenen Vorbesitzer hatten zumindest zwei gemeinsame Briefpartner, nämlich Abraham Gotthelf Kästner und Christian Adolf Klotz, bewegten sich also u.a. also auch im weiteren Umkreis von Lessing. Beide waren auch Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Es existiert ein Auktionskatalog der auf über 300 Seiten mehr als 4000 Titel der Hommel'schen Bibliothek beschreibt, die schon ab 28.01.1782 zum Ausruf kamen, da lt. Vorwort des Kataloges die Räume anderweitig benötigt würden, vergl. die No. 2295, allerdings dort noch im Pappband und mit falschem Erscheinungsjahr. So läßt sich erklären, auf welchem Weg von Murr in den Besitz der vorliegenden Ausgabe gelangte, der ihn wohl auch in seinen heutigen Einband bringen ließ. Im "Verzeichnis des Restes der von Murr'schen Bibliothek, welcher am 19. Sept. 1814 und folgenden Tagen zu Nürnberg öffentlich versteigert werden soll" taucht unser Exemplar nicht mehr auf, im darin angegebenen Katalog der Auktion von 1812 ("Catalogus librorum quos Christophorus Theophilus de Murr collegerat noribergae a. 1812 d. 6. m. aprilis publicae auctionis lege distrahendorum. - Noribergae, Lechner 1811"), übrigens beide online zugänglich, ebenfalls nicht. Handschriftliche Anmerkung im Vorwort und Durchstreichungen bei den Errata und Addenda (von Murr ?). * Bitte fordern Sie bei Interesse unsere umfangreichen Anmerkungen an. *