Beschreibung:

25 lose Blatt in Mappe. gr. 8°.

Bemerkung:

------- numeriertes Ex. hier Nr. 52/100, erstes Blatt SIGNIERT vom Autor; BEILIEGT: 1seitiger Brief mit Orig.Couvert des Schriftstellers an den damaligen Gefreiten Josef Werner v. 1939 (später bekannter Karlsruher Stadthistoriker und Autor zahlreicher Bücher) ////////// Eberhard Wolfgang Möller (* 6. Januar 1906 in Berlin; gest. 1. Januar 1972 in Bietigheim) deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Er gehörte zu den bekanntesten Autoren der NS-Zeit. Er war Referent der Theaterabteilung im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Von Anfang an berief er sich bei seiner literarischen Arbeit auf den Neuklassiker Paul Ernst, den er schon als Kind in seinem Elternhaus kennengelernt hatte. Dessen Vorstellungen von bürgerlicher "hoher" Kunst und einer geistig getragenen nationalen Gemeinschaft verband Möller in seinen Stücken geschickt mit den Mitteln avantgardistischer Zeitstücke der 1920er Jahre und Bertolt Brechts Lehrstücken. Mit dem spätexpressionistischen Weltkriegsdrama "Douaumont oder Die Heimkehr des Soldaten Odysseus" erzielte Möller 1929 seinen ersten großen Theatererfolg. Seit 1930 SA-Mitglied, trat Möller 1932 in die NSDAP ein. Möller wurde zu einem der bedeutendsten jungen nationalsozialistischen Autoren und war als Kulturfunktionär tätig. 1933 wurde er Chefdramaturg am Königsberger Theater, ab 1934 Theaterreferent im Propagandaministerium, 1935 "Reichskultursenator" und Mitglied der "Reichsjugendführung der HJ". Ebenfalls 1935 erhielt er von Joseph Goebbels, der ihn als "wahres Sprachgenie" lobte, den von ihm gestifteten "Nationalen Buchpreis", 1938 den "Staatspreis für Literatur". Im Auftrag von Goebbels verfasste er 1936 das im Begleitprogramm der Olympischen Spiele uraufgeführte Schauspiel Frankenburger Würfelspiel. Das Schauspiel wurde in der neu gebauten Dietrich-Eckart-Bühne auf dem Olympiagelände aufgeführt und war Höhepunkt und "Modellstück" der kurzlebigen NS-Thingspiel Bewegung. Zu Weihnachten 1938 verfasste Möller im Auftrag von Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Buch "Der Führer", in dem er Adolf Hitler mit Martin Luther verglich und ihm gottgleiche Fähigkeiten zuschrieb. Das Buch, von dem bereits eine halbe Million Exemplare ausgeliefert waren, stieß wegen seiner "frühchristlichen" Tonart und "Verkitschung des großen Kampfes" auf Widerstand innerhalb der NSDAP und wurde aus dem Vertrieb genommen. Möller war als Spielball in den kulturpolitischen Kampf zwischen Rosenberg und Goebbels/Schirach geraten.