Beschreibung:

Frontispiz, Titel, 457, (1); Frontispiz, Titel, (2), 448 Seiten. Frakturdruck. Mit je einem gestochenen Frontispiz und einer gestochenen Titelvignette. Kl. 8° (15,5 x 10,5 cm). Sehr dekorative marmorierte Halblederbände der Zeit mit je zwei farbigen goldgeprägten Titelschildern und reicher klassizistischer Goldprägung auf dem Rücken sowie Marmorpapierbezügen auf den Deckeln. [Hardcover / fest gebunden].

Bemerkung:

Goedeke V, 478f; Killy VII, 110f; Kosch IX, 802f; NDB XIII, 406ff; WG² 32. - August Heinrich Julius Lafontaine (1758-1831), der auch unter den Pseudonymen Miltenberg oder Gustav Freier wirkte, erhielt die Grundlagen seiner Bildung und Weltanschauung vor allem aus dem heilen Elternhaus mit Nähe zur aufklärerischen Tradition der Freimaurerei, stand sein Vater doch in freundschaftlichem Kontakt mit Ebert, Gaertner, Zacharias und Lessing. Nach dem Studium der Theologie in Helmstedt und seiner Tätigkeit als Feldprediger in Halle widmete er sich in den folgenden Jahren mit großem Engagement der Schriftstellerei. Goedeke kommentiert Lafontaines Schaffensdrang zynisch: "Schöpfer des weinerlichen Familienromans; seine Werke rührten ihn selbst zum Weinen. So fruchtbar war er, daß er vergaß, was er geschrieben hatte, und seine Erfindungen, die sich in engen Kreisen drehten, mehrfach zum zweiten Male erfand." Tatsächlich gehörte Lafontaine zu den fruchtbarsten und beliebtesten Autoren seiner Zeit, was sich in der begeisterten und treuen Leserschaft seiner über 150 Romane und Erzählungen zeigte. - Einbände tadellos. Schnitte leicht angestaubt und gebräunt, Papier gleichmäßig leicht gebräunt mit schwachem, unscheinbarem Wasserfleck auf einigen Seiten des ersten Bandes. Außergewöhnlich dekoratives und sehr gut erhaltenes Exemplar der Erstausgabe.