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Beschreibung:
303 S. ; 26 cm. Fadengehefteter Originalpappband; Schuber.
Bemerkung:
Sehr gutes Exemplar. - Nummeriertes Ex. // IMPRESSUM : Vom ersten Band der Reihe "Privatbibliotheken" wurden fünfhundert Exemplare aufgelegt. Die typographische Gestaltung und den Satz aus der Rotis Semi Sans und Rotis Serif besorgte taips. Bremen. Das Buch wurde von Plakativ in Kirchhatten auf alterungsbeständiges Munken Pure gedruckt. Für den handgefertigten Einband verwendete das Atelier bischoff & weddige in Lehrte ein eigens entworfenes Schellack-Pigmentpapier. Nummer 156. // INHALT : Melancholie des Erlesenen. Zum Verzeichnis einer Bibliothek -- Melancholiana - Quellen -- Melancholiana - Texte -- Göttliche Traurigkeit -- Mundus rapidus -- Paradoxie der Schöpfung -- Daseyn -- Der Thränen Fluth -- Umsonst -- Keine Dauer -- Meister der Mimikry -- Einbildische Gedanken -- Spreu im Wind -- Falsches Potpourri -- Die kühle Bläue Das holde Tier -- Annäherungen -- Schale später Rosen -- Spaßeshalber weiterleben -- Melancholiana - Peripherie -- Verzeichnis der zitierten Nachschlagewerke. // "Die Bibliothek, die ich mit diesem Katalog vorstellen möchte, ist nicht die eines Sammlers, sondern die eines Lesers. Ich kenne ihn seit vielen Jahren, einigermaßen regelmäßig besuchte er mich in meinem Antiquariat, sah die Neueingänge durch und reichte mir seine aktuellen Suchlisten herein. Dabei war Gelegenheit, über dies und das und über das Lesen ein wenig zu plaudern; ich bekam einen Eindruck von seinen Motiven und Vorlieben und lernte ihn als Vertreter einer Spezies kennen, die die Antiquariate nur selten frequentiert: ein Leser, wie gesagt. Als Typus ist der Leser vom Sammler leicht zu unterscheiden. Er spricht zum Beispiel nicht von Interessen-oder Sammelgebieten(, auch nicht von seiner )Bibliothek(, sondern, wenn überhaupt, von meinen Büchern. Während der ganzen Jahre meiner Bekanntschaft mit ihm hat er es fast immer vermieden, vom besonders aufwendigen oder auch preisgünstigen Erwerb seltener oder wertvoller Stücke stolz zu berichten, was Sammler ja ansonsten gerne tun; vom Wachsen seiner Bibliothek - ich werde dieses Wort dennoch verwenden - erfuhr ich immer nur beilä als frei von bibliophilen Neigungen vorstellen muß. Was ihn interessierte, erwarb er gern in Erstausgaben oder auch buchkünstlerisch bemerkenswerten Exemplaren, wobei er aber einer privaten Ökonomie folgte, in der die jeweiligen Texte ganz eindeutig im Vordergrund standen. Überstieg ihre Anschaffung in den Erst- oder Originalausgaben den Rahmen seiner, wie ich wußte, begrenzten finanziellen Mittel, kaufte er sie auch in preiswerten, aber immer guten Ausgaben; das durfte durchaus ein Taschenbuch sein. So hatte er auch einen anderen Begriff von "selten" und "wertvoll", als Sammler ihn zumeist haben. Wenn Sie einen Begriff von )selten( haben wollen, sagte er mir einmal, dann suchen Sie zum Beispiel die deutschen Übersetzungen von McCoy oder Nathanael West aus den 50er und 60er Jahren, die wollte schon damals keiner zur Kenntnis nehmen, so düster wie die sind, das glaubt man gar nicht, daß solche Bücher überhaupt in Amerika geschrieben werden konnten, und heute kennt die erst recht keiner mehr, die Antiquare werfen sie vermutlich ins Altpapier, die finden Sie mal für mich, die sind ja gar nicht mehr zu finden. Kafka ist dagegen überhaupt nicht selten, der wird doch jedes Jahr x-mal versteigert, der ist nur teuer, aber nicht selten, das ist doch keine wahre Herausforderung für den Antiquar, mit sowas zu handeln, und kaufte mir ein Buch von E. M. Cioran aus der )Bibliothek Suhrkamp( für wenig Geld ab. ..." (S. 9 und 10) ISBN 3932774035