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S. 192-202 24 x 16 cm, Broschur
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Einband berieben. Mit handschriftlicher Widmung von Heinz Duchhardt auf dem Broschurinnendeckel. "Heinz Duchhardt (* 10. November 1943 in Berleburg) ist ein deutscher Historiker mit dem Schwerpunkt Frühe Neuzeit. Er bekleidete Lehrstühle für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bayreuth (1984?1988) und für Neuere Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (1988?1995). Von 1994 bis 2011 war er Direktor der Abteilung für Universalgeschichte im Mainzer Institut für Europäische Geschichte. Duchhardt gehört zu den führenden Frühneuzeit-Historikern in Deutschland. Heinz Duchhardt wurde wenige Monate vor Kriegsende in der sauerländischen Mittelgebirgslandschaft geboren. Seine Eltern waren bäuerlicher Herkunft. Seinen Vater lernte er nie kennen, da dieser 1944 in Russland gefallen war. In den Nachkriegsjahren ließ sich die Familie in Mainz nieder. Duchhardt studierte von 1963 bis 1968 Geschichte, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Mainz, Bonn und Wien. Die Entscheidung, Geschichte zu studieren, begründete Duchhardt aus der Rückschau mit traumatischen Verlusterfahrungen und mit den Erlebnissen des Kriegsendes und Nachkriegselends. Zu seinen wichtigsten akademischen Lehrern zählt u.a. Hermann Weber. 1968 wurde er in Mainz mit einer von Ludwig Petry betreuten Arbeit über Philipp Karl von Eltz promoviert. 1969/70 war er Hilfsreferent im Bundeskanzleramt. 1970 war er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mainz. Seine Habilitation erfolgte 1974 im Alter von 31 Jahren ebenfalls dort mit einer verfassungsgeschichtlichen Studie, die die gesamte Frühe Neuzeit abdeckt. Von 1980 bis 1984 hatte Duchhardt Lehrstuhlvertretungen in Mannheim, Stuttgart und Bonn. Duchhardt war Professor an der Universität Bayreuth (1984?1988) und der Universität Münster (1988?1995). Einen Ruf nach Jena lehnte er 1993 ab. Zu Duchhardts bedeutendsten akademischen Schülern gehört Matthias Schnettger. Von 1994 bis 2011 war er als Nachfolger von Karl Otmar von Aretin Direktor des Instituts für Europäische Geschichte in der Abteilung für Universalgeschichte. Duchhardt war von 2009 bis 2015 Präsident der Max Weber Stiftung. Duchhardt ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (seit 2001), korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (seit 2003), auswärtiges Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Commission Internationale pour la Publication des Sources de l`Histoire Européenne, Mitglied der Historischen Kommissionen Hessen (seit 1977), Frankfurt (seit 1985), Westfalen (ordentliches Mitglied von 1992 bis 1998, korrespondierendes Mitglied seit 1998), Nassau (seit 2001) sowie Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1995). Duchhardt erhielt 2011 die Ehrendoktorwürde der Staatlichen Universität Smolensk für seine wissenschaftlichen und wissenschaftsorganisatorischen Verdienste. Er ist der erste ausländische Wissenschaftler, der diese Ehrung erhielt. Duchhardt gehörte den wissenschaftlichen Beiräten Deutsches Historisches Institut Paris (1999?2007) und Deutsches Historisches Institut Moskau (2005?2008) an. Er war Mitglied des Präsidiums der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft (1998?2008). Von 1996 bis 2004 war er Schriftführer des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Duchhardt ist ständiger Gastprofessor an der chinesischen Universität Quingdao. Seine Forschungsschwerpunkte sind die internationalen Beziehungen in der Vormoderne, die historische Friedensforschung, die Verfassungs- und Sozialgeschichte des Alten Reiches und die europabezogene Grundlagenforschung. Duchhardt ist durch zahlreiche Veröffentlichungen ausgewiesener Kenner frühneuzeitlicher Friedenskongresse. Er ist Leiter eines Forschungsprojekts zur digitalen Erschließung europäischer Friedensverträge. Zu Frieden, Friedensvermittlung und Friedenssicherung in der Frühen Neuzeit veröffentlichte er zahlreiche Studien. 15 Aufsätze zu diesem Thema aus den Jahren 1979 bis 2011 wurden von Martin Espenhorst 2012 herausgegeben. Der Westfälische Frieden von 1648 wurde in der historischen Friedensforschung ein Hauptarbeitsfeld Duchhardts. Zum Westfälischen Frieden legte er 1996 die maßgebliche Bibliographie vor. Die Bibliographie umfasst zum Westfälischen Frieden, seiner Vorgeschichte ab den 1640er Jahren und den Folgeverhandlungen bis 1653/54 insgesamt 4095 Titel (Bearbeitungsende Dezember 1994). In seiner Münsteraner Antrittsvorlesung von 1988 hat Duchhardt erstmals herausgestellt, dass die europäische Friedensordnung von 1648 keine Langzeitwirkung entfalten konnte und bereits in den 1670er Jahren durch Ludwig XIV. von Frankreich zusammenbrach. Dementsprechend lehnt er auch den Begriff eines ?Westfälischen Systems? über die Jahrhunderte ab. In Münster veranstaltete er 1996 einen großen Kongress zum Westfälischen Frieden. An diesem Kongress nahmen weit mehr als 100 Fachleute aus ganz Europa und Übersee teil. 39 der Vorträge dieses Kolloquiums sind 1998 veröffentlicht worden. Im September 2009 organisierte Duchhardt am Institut für Europäische Geschichte Mainz eine internationale Konferenz zum Pyrenäenfrieden, dessen Abschluss sich zum 350. Mal jährte. Der Tagungsband wurde 2010 von ihm herausgegeben. Unter Leitung von Duchhardt und Martin Espenhorst fand eine Tagung im September 2012 im aargauischen Baden anlässlich des anstehenden Jubiläums der Friedensschlüsse von Utrecht, Rastatt und Baden 1713/14 statt. Die Beiträge wurden 2013 veröffentlicht. Im selben Jahr erschien von Duchhardt eine knappe Darstellung zum Wiener Kongress, der als die bedeutendste europäische Friedensordnung des 19. Jahrhunderts gilt. Duchhardt intensivierte seit den 1990er Jahren die Europa-Thematik. Im Jahr 1990 veröffentlichte er in der Enzyklopädie deutscher Geschichte die Darstellung Altes Reich und europäische Staatenwelt 1648?1806. In der Europa-Thematik wurde die vergleichende Untersuchung der frühneuzeitlichen Monarchien ein Schwerpunkt. 1992 folgte dazu der Sammelband European monarchy. Von seinen europahistorischen Bemühungen zeugen die Sammelbände Europäische Geschichte als historiographisches Problem (1997), Europäer des 20. Jahrhunderts (2002) und Vision Europa (2003). Gemeinsam mit Franz Knipping gibt er das Handbuch der Geschichte der internationalen Beziehungen heraus und verfasste dazu selbst mit Balance of Power und Pentarchie 1700?1785 den sechsten Band. 2000 begründete er das Jahrbuch für Europäische Geschichte. Duchhardt gab außerdem mit Malgorzata Morawiec, Wolfgang Schmale und Winfried Schulze 2006 und 2007 drei Bände über Europa-Historiker heraus. Für die von Peter Blickle herausgegebene und auf zehn Bände angelegte Reihe Handbuch der Geschichte Europas verfasste Duchhardt den sechsten Band über die europäische Geschichte zwischen 1650 und 1800, der im Jahr 2003 mit dem Titel Europa am Vorabend der Moderne erschien. Im Jahr 1993 erschien von Duchhardt eine Biographie über den jüdischen Historiker Arnold Berney. Diese Arbeit war eine der impulsgebenden Schriften, dass die Aufarbeitung der Geschichte der Historiker im Nationalsozialismus auf dem 42. Deutschen Historikertag von 1998 zum wichtigsten Thema wurde. Duchhardt gilt durch eine Biographie und zahlreiche Aufsatzsammlungen als führender Experte für den preußischen Reformer Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein. Eine von der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft und vom Institut für Europäische Geschichte in Mainz im Februar 2002 veranstaltete Konferenz beschäftigte sich mit dem politischen und publizistischen Aspekten des Reformers und fragte nach der Wirkungsgeschichte. Eine Konferenz am Institut für Europäische Geschichte in Mainz im Dezember 2006 befasste sich mit dem bislang vernachlässigten letzten Lebensabschnitt von 1815 bis 1831. Die zehn Beiträge dazu wurden 2007 von Duchhardt herausgegeben. Zum 250. Geburtstag Steins legte er 2007 eine 530seitige Biographie vor. Bis dahin war man auf die zuletzt 1981 aufgelegte und auf das Jahr 1931 zurückgehende Biographie von Gerhard Ritter angewiesen. 2010 ließ er ein kurzes Lebensbild Steins folgen. Duchhardt verfolgte dabei das Ziel, ?einen Kleinadligen, der sich vom Anspruch her auf dem Niveau des Hoch- und Höchstadels bewegte, in seinen Bindungen und Denkkategorien [...] verstehbar zu machen?. Das Buch von Nicholas Henshall (1992) löste eine Diskussion in der Frühneuzeitforschung über den Absolutismus als Herrschaftsform und als Epochenbezeichnung aus. In Deutschland trat Duchhardt als Kritiker dieser Bezeichnung auf. Er plädierte stattdessen für den Barock-Begriff. Dieser Begriff verzichte auf die herrschaftsbezogene Sichtweise und sei in den Nachbardisziplinen weitgehend anerkannt. Kritik an Duchhardts Gegenvorschlag ?Barock? wurde dabei u.a. von Peter Baumgart geäußert, woraufhin Duchhardt mit einer Entgegnung in der Historischen Zeitschrift reagierte. Für die Reihe Oldenbourg Grundriss der Geschichte verfasste er eine mehrfach aufgelegte Darstellung. Dabei verabschiedete er sich seit der vierten Auflage vom Absolutismus-Begriff als Bezeichnung für die Epoche an sich und setzte stattdessen das Begriffspaar ?Barock und Aufklärung?. Bereits in der ersten Auflage wies er im Ende 1987 verfassten Vorwort darauf hin, dass es sich beim Absolutismus-Begriff als Epochenbezeichnung um eine ?Verlegenheitslösung? handele. Im Jahr 2009 gab Duchhardt einen Sammelband heraus, der die deutschen Beiträge von zwei deutsch-russischen Konferenzen im Dezember 2007 in Mainz und im September 2008 in Moskau beinhaltet. Die Aufsätze befassen sich mit dem Einfluss der Deutschen im russischen Dienst bei der Erschließung des Fernen Ostens.[20] Im Jahr 2012 gab Duchhardt gemeinsam mit Martin Espenhorst einen Sammelband zu August Ludwig von Schlözer heraus. Die Veröffentlichung geht auf den 200. Todestag des deutschen Aufklärers, Historikers, Staatswissenschaftlers und Publizisten zurück. Im Jahr 2009 wurde zu diesem Anlass in Schlözers Geburtsort in Kirchberg an der Jagst eine Konferenz unter dem Titel ?August Ludwig (von) Schlözer in Europa? abgehalten. Die Beiträge beabsichtigten, eine Bilanz der bisherigen Schlözer-Forschung zu ziehen." (Wikipedia)