Beschreibung:

/ 1996. 335 S. und 185 S.; 21 cm. Fadengeheftete Originalpappbände.

Bemerkung:

Gutes Exemplare. - 2 Widmungsexemplare für die Literaturagentin Monika Keppler. - ISBN Bd. 2: 353010688. - Thorsten Becker (* 4. September 1958 in Oberlahnstein) ist ein deutscher Schriftsteller. Thorsten Becker wuchs in Köln auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums begann er eine Schauspielausbildung in Wien am Max Reinhardt Seminar. Anschließend studierte er in Berlin an der Freien Universität Philosophie, Geschichte, Soziologie und Theaterwissenschaft. Er war als Schauspieler und Regieassistent in Köln, Stuttgart und Bochum tätig und unternahm zahlreiche Reisen, unter anderem in den Nahen Osten und nach Nordafrika. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Der Autor schreibt Gedichte, essayistische und autobiographische Texte sowie dramatische Szenen und übersetzt aus dem Französischen. Thorsten Becker ist Mitglied im deutschen PEN. // Eine Künstlerkolonie in Norddeutschland, inzwischen Standort eines psychiatrischen Großbetriebes. Dem Psychiater Ulf Blüthenreich wird eine neue Patientin anvertraut: Verdacht auf schwere Schizophrenie, die Kranke hält sich für die Schriftstellerin Erika Mann. Die im Künstlerdorf sonst so beliebte Maltherapie wird in diesem Fall nicht helfen. Blüthenreich macht sich an die Untersuchung. Fasziniert lauscht er den Tiraden und Schwärmereien der Patientin über "Mielein" und den "Zauberer", beschafft sich schließlich Biographien und die Romane der Manns. // Die mexikanische romantische Schule beschäftigt sich im Jahre 2048 vorzugsweise mit einem rätselhaften Gebilde namens Deutschland, dessen Reste an der Grenze zwischen dem chinesischen und brasilianischen Weltreich liegen. Spekulationen wuchern, denn die Dokumente sind mager. Aus der Fülle überlieferter Fernsehfilme läßt sich geschichtliche Wahrheit kaum rekonstruieren. Zum Glück greift einer zur Feder, der es weiß, weil er dabeigewesen ist, als gegen Ende des 20. Jahrhunderts in diesem Deutschland eine Grenzmauer gefallen sein soll, und der vor allem als Augenzeuge erlebt hat, wie diese Mauer einige Jahre später wiedererrichtet wurde. Was er darüber in Mexiko zu Papier bringt, verlangt nach einem Ausdruck, der in der deutschen Spätzeit inflationär geworden war: historisch. Ein Volk, das jahrzehntelang getrennt leben mußte und sich dann vereinigte, vermochte diesen Zustand so wenig zu ertragen, daß es ihn nahezu umgehend wieder abschaffte, und zwar von beiden Seiten. Der Erzähler, damals Starschauspieler am längst zur leeren Legende gewordenen Theater am Schiffbauerdamm, dem Berliner Ensemble, erlebt die Wiedereinführung der DDR - wie der östliche Teil des versunkenen Deutschland damals hieß -, flieht dann, seine Geliebte suchend, auf abenteuerlichste Weise in den Westen - BRD genannt -, wo allerdings alle, die die Existenz der DDR für realer halten als eine Fernsehserie, in einem "Institut für Wahrnehmungsforschung" geheilt werden sollen. So auch unser Held. (Verlagstexte) ISBN 3498006215