Beschreibung:

283 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek des Literaturwissenschaftlers Eberhard Lämmert. Mit Widmung des Autors. Geringe Fraßspuren (ohne Textverlust). Mit Widmung des Autors. - Garcia Márquez gehört zu den Auslösern des interamerikanischen Kulturtransfers und wird von diversen US-Autoren in höchsten Tönen gelobt, weil seine scheinbar prämoderne Erzählweise es der Postmoderne ermöglicht hat, zu den Wurzeln des 'richtigen' Erzählens zurückzufinden (diesen Prozeß nenne ich Renarrativierung). Laut Donald Barthelme hat Garcia Márquez nämlich das von Beckett und Borges konstatierte Schweigen einer durch formale Experimente entkräfteten Moderne gebrochen und einen "narrative turn" innerhalb der US-Literatur gefördert. Besonders in 100 Jahre Einsamkeit erscheint als Katalysator dieser Renarrativierung, denn dort zeigen sich die Márquezschen Neuerungen am deutlichsten: die Abkehr vom fragmentierten Erzählen der Moderne, die Rückbesinnung auf eine bewußt 'anachronistische' mündliche Narrativität und die Erarbeitung narrativer, historiographischer und anthropologischer Verfahren zur Unterminierung von autorisierter Macht. ISBN 3932089286