Beschreibung:

93 S., selten. 8°. Einbandzeichnung v. Rudolf Hesse

Bemerkung:

Schnitt etwas fleckig, sonst gut ---------- Klaus Stief, geb. 6. Aug. 1897 in St. Ingbert, gest. 6. Juli 1963 in St. Ingbert. Religiosität und Sensibilität prägen das breit gefächerte literarische Schaffen von Klaus Stief, der die Stadtbibliothek zum kulturellen Zentrum von St. Ingbert machte. Bereits früh hatte der Kapuzinerpater und Jugendseelsorger Ingbert Naab (1885-1935) Einfluss auf Klaus Stief. Naab, später aktiv im Widerstand gegen die Nazi-Ideologie, war von 1914 bis 1916 im Kapuzinerkloster St. Ingbert auf. Darüber hinaus stand er mit Klaus Stief in stetem Austausch. Von 1934 bis 1956 lag die Leitung der Stadtbücherei St. Ingbert in seinen Händen. Unter seiner Federführung entwickelte sich die Einrichtung zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens in St. Ingbert. Stiefs zweite eigenständig erschienene Erzählung "Michael Weisgerbers Reise nach Paris" (1938) dreht sich um die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland. Schauplatz ist Paris, die Stadt, die Stief besonders am Herzen lag. Diese Erzählung war es denn auch, die ihn für den Rest seines Lebens nachgerade traumatisch begleiten sollte. Auch wenn er sich in den Jahren der Nazi-Barbarei in die "innere Emigration" zurückzog, so geriet er mit "Michael Weisgerber" doch in die Mühlen des Terrorregimes. Seine Erzählung erfuhr eine von ihm weder vorgenommene noch autorisierte Änderung, sie wurde um rassistische, antisemitische Passagen ergänzt. Nach dem Untergang von Nazi-Deutschland wurden ihm eben diese Sätze zum Vorwurf gemacht, ein Vorwurf, den er nur schwer verkraftete.