Beschreibung:

(aufgefaltet ca. 50 x 64 cm), gefalteter Bilderbogen

Bemerkung:

ORDENTLICHES EXEMPLAR dieses sehr seltenen antisemitischen Bilderbogens,außen leicht unfrisch, die Knickkanten stellenweise fast unmerklich hinterlegt "Die zentrale Aussage des Bilderbogens läuft auf die Verächtlichmachung von Parlament und Regierung hinaus. Die 'Judenbörse' mitten im Reichstag, Chaos, Rauferein und das feige Verhalten der meisten Parlamentarier beim Auftreten Bismarcks denunzieren die Institution und das Parlament insgesamt. Bismarck wird als Repräsentant des von Regierungspolitik und Judentum bedrohten und vom Parlament im Stich gelassenen Bauernstandes präsentiert. Dass nur die Antisemiten, als Schutzmacht der Bauern, den 'Reichsgründer' freudig empfangen, rückt sie in eine politische Nähe zum Exkanzler, die es in Wirklichkeit nicht gab. Wie viele andere Parteien und Verbände des 'nationalen Lagers' versuchten auch die Antisemiten vom Bismarck-Kult zu profitieren, um sich politisch aufzuwerten und Respektabilität zu verschaffen." (Thomas Gräfe, "Antisemitismus in Gesellschaft und Karikatur des Kaiserreichs. Glöß' Politische Bilderbogen 1892-1901") Die Reihe erschien in 33 Folgen zwischen 1892 und 1901. Der Verlag schreibt dazu: "Dieser Bogen hat Aufnahme im Bismarck Minusmuseum zu Schönhausen gefunden. Er schildert mit drastischem Humor Bismarcks Eintritt in den Reichstag, wo eine grauenvolle Panik ausbricht". - Eines der Blätter bezeichnet "S. Horn" (sonst nicht weiter nachweisbar, sicher das Pseudonym des Zeichners), die Texte erschienen anonym, werden aber verlässlich dem Dresdner antisemitischen Schriftsteller Max Bewer zugeschrieben.