Beschreibung:

Einspaltiges O-Inkunabelblatt mit einem 4/5-seitigen Holzschnitt (14,7 x 16,2 cm) wohl von Daniel Schwegler und einer 4-zeiligen Holzschnitt-Initiale. Blatt mit einem Wurmloch und dem Wasserzeichen Kreuzstandarte mit Schlange über Ochsenkopf und der Blattsignatur "Sii". Blattgröße: 17,1 x 23,7 cm. Woodcut leaf

Bemerkung:

Etterlin ist der erste Historiker, der die gesamte Geschichte der Schweizer Eidgenossenschaft ab dem Jahr 835 n. Chr. drucken lässt. Dies kann im Zusammenhang mit dem wieder erstarkten Selbstvertrauen der Schweizer Eidgenossen nach den Schwäbischen Kriegen zusammenhängen. Das Werk umfasst Holzschnittabdrucke von zwölf verschiedenen Blöcken. Dieser Holzschnitt gehört zur Gruppe der fünf wichtigsten Abbildungen des Werkes, die dem Holzschneider "DS" zugeordnet werden. Der Holzschnitt zeigt, nahezu seitengroß, Episoden aus der Schweizer Geschichte u. a. den Kampf mit einem Drachen in einer Berghöhle, der sich bei Wyl zugetragen haben soll. Folgender Text ist ein Auszug aus den Erläuterungen zum Bild: Wie in die wildnis Ury, Switz und Underwalden erstmalen lütt darin kamen und wie ein Track da wonet der ouch gedoet ward. Also sol man wissen das hie vor ettwas vil iaren, Ee das künig Rudolff Roemischer künig, erwelltt ward, vor sinen zitten in die pirge unnd lande die man yetz nemmpt Ury, Schwitz, und Underwalden, Etwas lütten darinne zewonen komen warent, die man damalen nempt zu Lutzern unn landen, da vornye kein mensch wonung gehept hat ir wonung hattent, Da selbs Rüttottent und buwttent, Da vil ungehürer tyeren und menger grosser wurm inne wonttet, Das sy alles nytz achtetent, Sunder die mit gewalt und Strittes nott vertribent, Als ouch noch hiit by tag in dem lande Unterwalden offenbar ist, Da litt ein klein dörfly, genempt wyle, das ward von eins grossen Tracken wegen der alles dz er an kam tötet und fraß, darnach genenpt, oedwile, Da selbs bedorfft nienantz mersin wohnung haben noch da für wandlen. Dann der Track lag in einem loch ob dem selben tal und dörfflin, was da für gieng. Es were liitt oder fych. Das hat alles das leben verloren. Do was indenen zitten ein Redlicher man haffter man als man noch mengen vint, der was des geschlechts winckelried genant, der hat das lande mit einem todschlag verwürckt. Das er nit bedorfft darinne wonen. Ee das er usser dem lande sin. So wolt er gott zu hilff nehmen und den Tracken undstan ze tötten. Damit er wider ze gna den und in das land kommen möchte. Also wurdent die Landlütte fro, unn erloupttent imm wider in das lande. Do rüst er sich zu mit harnisch und züg, das er sich dann getrüwet zebehelffen, gieng da hien an die ende. Da denn der Track alwegen schadentett, Ruefft got unnn sn wirdige mueter magt Marien an, das sy im byständig werent, und im hulffent, Das er den Tracken überwinden moecht. Nun lag der track in einem loch hoch in einem berge, als man denn das selb loch von vernis sicht, domit er ouch alwegen sechen mecht, was ferr oder nach har har kam, als er den man ersechen hatt, macht er sich roesch har für und kam grusamlichen gegenden man. Als oeb er sich in eins mals verslucken woelt. Do trat der guet man froelich unverzagt gegen im, unn hatt zu gerüst an einer lantzen, ein gerüst mit toernrn unn anden dingen, das stiesz er im in sinen schlund, nam do sin Schwert und gab im gott das glück dz er den tracken überwand und trott.