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Beschreibung:
Farbig kolorierter O-Taschenbucheinband, Einband wenige Gebrauchsspuren, Seiten zeitbedingt gebräunt, O-Widmung in Blei des Autors auf Titelblatt, 235 Seiten, 8°. Beiliegend ein maschinengeschriebener Brief mit Originalsignatur des Autors vom 22.4.62 aus Düsseldorf.
Bemerkung:
Die Widmung des Rabbiners Dr. R. R. Geis auf dem Titel und in der Briefanrede ist an einen Landesvater gerichtet und beginnt: "Verehrtes und geliebtes Landesväterchen, im März saß ich tief im Schatten meiner Melancholie und darüber vergass ich sogar Ihren Geburtstag, obwohl es ja doch wahrscheinlich und unbegreiflicherweise der 65. war. Nehmen Sie es mir als Kenner der menschlichen Schatten bitte nicht übel ". Robert Raphael Geis (4. Juli 1906 in Frankfurt am Main - 18. Mai 1972 in Baden-Baden) war ein deutscher Judaist und Rabbiner. Von 1925 bis 1932 studierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und zwischenzeitlich auch am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau. Neben seinem Lehrer Leo Baeck stand er in engem Kontakt mit dem Kreis um Martin Buber und Franz Rosenzweig. Neben seinem Judentum fühlte sich Robert Raphael Geis der deutschen Kultur verbunden und studierte intensiv die deutsche Geschichte, ursprünglich bei Friedrich Meinecke, dann in Breslau bei Johannes Ziekursch, dem er dann nach Köln folgte, um bei ihm über Der Sturz des Reichskanzlers Caprivi zu promovieren. 1930 erwarb er seinen Doktortitel. 1932 wurde er Jugend-Rabbiner in München. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es mit seinem Gemeindevorstand zu einer harten Auseinandersetzung, als dieser von Geis verlangte, dass er die von den Nationalsozialisten ausgegrabenen Urnen von Kurt Eisner und Gustav Landauer heimlich und ohne die Gräber zu bezeichnen irgendwo an der Friedhofsmauer beisetzen solle. 1933 lud Kardinal Faulhaber anlässlich einer seiner Adventspredigten gegen den Antisemitismus Geis ein, mit ihm gemeinsam in die Kirche einzuziehen. Geis wurde zweiter Stadtrabbiner in Mannheim, 1937 Landesrabbiner in Kassel und war formal bis 1939 Oberrabbiner von Hessen. Im November 1938 wurde er ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Nach Vorlage von Ausreisepapieren konnte er im Februar 1939 nach Palästina entkommen. Nach dem Krieg war er Rabbiner in England, der Schweiz (Zürich, seit 1947) und in den Niederlanden (Amsterdam, seit 1949). 1952 bis 1956 war er Landesrabbiner für Baden in Karlsruhe, seit 1969 Honorarprofessor an der Pädagogischen Hochschule Duisburg, 1971 an die Universität Göttingen berufen. Seine Humanität und sein in jeder Hinsicht vorbildliches Verhalten trugen ihm bald den Ehrennamen Aba Geis ein. 1970 erhielt er die Buber-Rosenzweig-Medaille. (vgl. Wikipedia)