Beschreibung:

Zweispaltiges, 44-zeiliges Original-Inkunabelblatt mit zwei 4-zeiligen Holzschnittinitialen des Buchstaben "E" und "S" und einem Holzschnitt 6 x 7 cm. Blatt im Rand wasserfleckig. Blattgröße: 18,3 x 25,5 cm. Incunabula text woodcut leaf.

Bemerkung:

Selten! Von Peter Berger sind laut dem GW nur 10 Drucke bekannt, wovon 4 zwischen 1486 und 1489 datiert sind. Seine Type 1 ist eine individuell gehaltene Textschrift mit M79 und M28 nach Haebler. (Geldner I 1968, 157) Der Text zum Holzschnitt beginnt: "Ein altvater saß in seiner zell unnd laid große anfechtung von den bösen geysten also das er sy offenlich und scheinberlichen sahe und achtet des alles nit Unnd do der beß geyst sahe das er von jm über wunden was do kame er zu dem altvatter un sprach zu jm Ich bin christus ..." Der Holzschnitt zeigt dem Leser eindrucksvoll, dass der "böse Geist" in der Gestalt Christi Krallenfüße hat. Mit den Heiligenlegenden des Athanasius (um 295 - 373) und Hieronymus (347 - 420) beginnt die, im Verlaufe der Jahrhunderte, ständig erweiterte Sammlung von Lebensbeschreibungen, Lehrgesprächen, Anekdoten, Parabeln und Ermahnungen der in den Wüsten Ägyptens lebenden Eremiten und Mönchsgemeinschaften. Diese Altväter-Literatur gehört zu den grundlegenden Schriften der monastischen Bewegung des Abendlandes. So schreibt die Benediktinerregel für die Zeit nach dem Mittagessen vor: "et legat unus collationes vel vitas patrum aut aliud quod aedificet audientes" zur Erbauung und Erziehung aus der "Vitaspatrum" vorzulesen. (Aderlass und Seelentrost 2003, 216)