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Beschreibung:
O-Aquatinta-Ansicht. Blatt etwas angestaubt. Blattgröße: 34,5 x 25,7 cm, Ansichtgröße: 30,3 x 22,5 cm. Das Blatt ist unterzeichnet mit "Gemalt von Franz Schütz" und "Das Originalgemälde von nehmlicher Gröse befindet sich in der Sammlung des A. W. Küffner's" und "geaezt von Paul Wolfg. Schwarz."
Bemerkung:
Paul Wolfg. Schwarz (1766-1815) war Hofkupferstecher des Herzogs von Sachsen - Coburg - Saalfeld. Die Ansicht zeigt ein am Main gelegenes Stadttor nebst Stadtmauer und einer Wehranlage die bis an das Flussufer heranreicht. Vor der Anlage wird Bauholz gestapelt, während sich auf dem Main vier Boote befinden, die Waren transportieren. Franz Schütz (1751 - 1781) entstammte der Malerfamilie Schütz aus dem Umfeld von Flörsheim am Main. Franz Schütz wird als erster Sohn von Christian Georg Schütz "dem Älteren" und seiner Ehefrau Anna Maria am 15. Dezember 1751 in Frankfurt am Main geboren. Gewinner schreibt später in "Kunst und Künstler in Frankfurt am Main über Franz Schütz: "Ihm würde ohne Zweifel die erste Stelle unter allen Gliedern dieser Familie gebühren, wenn Genialität und angeborenes Talent allein Künstler machten. Aber sein Geist war zu ungeordnet, sein Charakter zu haltlos, als dass aus dem Kunstgenie ein harmonisch gebildeter Künstler hätte werden können". Franz zeichnet und komponiert mit außerordentlicher Leichtigkeit und ist fast unerschöpflich an Ideen. Oft ist es zweifelhaft, ob er nicht eher Musiker denn Maler sei. Er spielt meisterlich Violine, hat aber für den Wert des Geldes keinen Begriff. Wenn er Geld hat, opfert er dies und den größten Teil seiner Zeit seiner unangemessenen Liebe zur Musik, zum Wein, zu endlosen Mahlzeiten und lustigen Gesellschaften. Er wird Opfer der Schwindsucht. Er lehnt ärztliche Hilfe ab, und so ereilt ihn im noch nicht vollendeten 30. Lebensjahr der Tod. Er erliegt der Schwindsucht am 14. Mai 1781 in Genf. Burckhard, sein ihm bis zuletzt treu gebliebener Freund, lässt ihn in der Katholischen Gemeinde Saconnex auf französischem Gebiet beerdigen. Er bezahlt zudem alle seine Schulden und Verbindlichkeiten, behält dafür aber seine Hinterlassenschaft an Zeichnungen und Bildern. Die vorliegende Aquatintaansicht des Gemäldes gelangt dann in die Hand von Küffner. Die erwähnte Sammlung Küffner (auch Küfner) bezieht sich auf Abraham Wolfgang Küffner (1760 Gräfenberg - 1817 Ingolstadt) der deutscher Maler, Kupferstecher aber auch Kunstfälscher war. Obgleich er ein anerkannter Künstler war, der vor allem zahlreiche Stiche schuf, erlangte er kunsthistorische Bedeutung durch eine von ihm angefertigte Fälschung. Im Jahre 1799 erhielt er von der Stadt Nürnberg den Auftrag, Albrecht Dürers 1500 entstandenes Selbstporträt zu restaurieren. Zu diesem Zweck wurde das Gemälde Küffner übergeben. In seinem Atelier sägte Küfner die etwa 15 Millimeter dicke Lindenholztafel, auf die das Bild gemalt war, vorsichtig der Länge nach in zwei Hälften. Auf die Hälfte, welche die ehemalige Rückseite des Gemäldes mit sämtlichen Siegeln und Echtheitsbescheinigungen trug, malte er eine Kopie des Selbstporträts. Diese Kopie gab er schließlich als angeblich restauriertes Original an die Stadt Nürnberg zurück, behielt jedoch den Vorderteil der halbierten Tafel mit dem tatsächlichen Originalgemälde. Die Fälschung wurde erst 1805 bemerkt, als Küfner das Originalbild an Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern verkaufte, der es für seine Gemäldesammlung erwarb. In Nürnberg verblieb bis heute nur die Kopie, während das Original weiterhin in München hängt.