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Beschreibung:
Einspaltiges, 34-zeiliges O-Inkunabelblatt. Papier im Rand gering fleckig. Blattgröße: 16,3 x 23,8 cm. Text leaf
Bemerkung:
Selten! Viele von Schönspergers Drucken erschienen auf einfachstem Papier und wurden durch den häufigen Gebrauch dieser Schriften, rasch verschlissen. Deshalb ist dieses Textblatt aus der "Legenda Aurea" des Jacobus de Voragine heute rar. (vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke) Der italienische Prediger und Schriftsteller Jacobus de Voragine (Viraggio) aus dem heutigen Varazze bei Genua lebte von 1230 - 1298. Der Dominikaner Jacobus de Voragine fügte aus der Bibel, den Apokryphen, verschiedenen Akten sowie überlieferten Geschichten, die Lebensgeschichten der Heiligen zur "Legenda Aurea". Das Werk in volkstümlicher lateinischer Sprache geschrieben, wurde zum populärsten religiösen Volksbuch des Mittelalter. Die deutschen Übersetzungen der "Legenda Aurea" wurden das "Leben der Heiligen" oder der "Heiligen Leben" genannt. Zahlreiche Anzeichen deuten heute darauf hin, dass zwischen 1384 und 1421 im Umkreis des Dominikanerordens in Nürnberg eine neue Kompilation der Heiligenlegenden entstand, die unter Einbeziehung der "Legenda aurea", stärker auf den deutschsprachigen Glaubensraum bezogen waren. So wurden in diesem Legendar u. a. die Heiligen Bonifazius, Gallus, Kilian oder Magnus von Füssen aufgenommen. Dieser "deutsche Legendar" übertraf in seiner Verbreitung die "Leganda Aurea". (Becker; Overgaauw: Aderlass + Seelentrost 2003, 219). Der Drucker Schönsperger war der ausgeprägteste Vertreter der Massenproduktion und des Nachdruckes. Er druckte alles was guten Absatz versprach. Erst im 16. Jhd. Stieg er vom "Drucker populärer absatzkräftiger Texte" zum Hofdrucker des bibliophilen Kaisers Maximilian I. auf und druckte für ihn das Gebetbuch Kaiser Maximilians (1513) und den Theuerdank (1517). Das vorliegende Text-Blatt aus dem Voragine ist deshalb selten. (vgl. F. Geldner: Die deutschen Inkunabel-Drucker, Band 1, S. 132ff.; Haebler: Der deutsche Wiegendruck, 1927, S. 15f.; Veröffentlichung der Gesellschaft für Typenkunde des XV. Jahrhunderts, 1966, Tafel 582).