Beschreibung:

Halbledereinbände der Zeit mit Lederecken, farbigem Titelrückenschild und marmorierten Deckeln, Ecken u. Kanten etw. beschabt, Vor- und Nachsätze etwas leimschattig, Seiten sauber, Rotschnitt. Band I: XII, 418 Seiten. Band II: VIII, 456 Seiten, 8°.

Bemerkung:

Ausgezeichnetes frühes Werk über Irland, in dem Venedey die Geschichte und die eigene Reiseerlebnisse auf eine für die damalige Zeit sehr frische und kritische Weise darstellt. "Kommt nach Irland, ihr Alle, die ihr ein gesundes Herz habt, das von den Schlägen des Geschickes wund wurde, kommt her, hier könnt ihr es pflegen und heilen...". So schrieb im Jahre 1844 Jacob Venedey, einer der ersten Deutschen, die die beschwerliche Reise zur Insel am äußersten Rande Europas unternahmen. Als Reiseziel wurde Irland erst Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt. Der erste Band beinhaltet die irische Geschichte seit der Eroberung der Insel durch die Engländer 1170, die irischen Reformationsbewegung, Eindrücke aus Dublin, einen Bericht über die O'Conell's, die Parteien und die katholische Geistlichkeit. Der deutsche Publizist Venedey mußte nach einer 1832 verfaßten Schrift über die verhaßten Schwurgerichte nach Baden emigrieren, wo er ein eifriger Mitarbeiter am Mannheimer "Wächter am Rhein" wurde und am sogenannten "Hambacher Feste" teilnahm. Daraufhin wurde er verhaftet und, auf Betreiben der preußischen Regierung nach Frankenthal geschafft, von wo ihm eine spektakuläre Flucht gelang. Er wandte sich nach Straßburg und ließ sich später dauernd in Paris nieder wo er sich im Kreis der aus allen Ländern zusammengeströmten Demokraten und Republikaner bewegte. Mit Börne pflegte er eine innige Freundschaft, mit Heine geriet er jedoch meist in gröbere Streitigkeiten. 1848 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde ins Frankfurter Parlament gewählt.