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42 S.; farb. illustriert; 4°; kart.
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Sehr gutes Ex. - Widmung (mit Signatur) an Wolf(gang) Donner (Filmkritiker). - Text (zweisprachig: deutsch; englisch) von U. Prinz: "Strangers in the Night". // Abbildungen : The Prize, 1990; Blinds, 1988; Roxy, 1991; Streetcars, 1991; Waiting, 1991; Nightfall, 1993; The Hint, 1992; The Basement, 1993; Dialogue, 1993; Stairway, 1990; Odeon, 1993; The Dancer, 1988; Goldschnitt, 1992 / u.a. -- Nach über zehn Jahren gibt es eine Wiederbegegnung mit Peter Bradtke in Berlin. Nun kommt er als Amerikaner zu uns, oder doch zumindest als ein in Amerika lebender Deutscher, der sich mit seiner Umgebung, der Stadt New York und mit einer spezifischen amerikanischen Filmszene intensiv beschäftigt hat, Fotorealismus und die Kunst Edward Hoppers genau studierte und seine eigene Variante realistischer Malerei entwickelte. Es lohnt, diesen "Realismus" genauer anzusehen. Dabei wird sofort deutlich, daß es sich hier um eine Kunst handelt, die auf das engste mit der amerikanischen Kultur verbunden ist. Ohne den amerikanischen Film wären diese gemalten Szenen, ihre Thematik, diese Bildausschnitte, Perspektiven, Schärfen und Unscharfen kaum denkbar. Dabei handelt es sich nicht um den Film unserer Tage, sondern um eine von uns als nostalgisch erlebte Epoche der Filmhelden a la Humphrey Bogart, in deren Posen heroischen Understatements der Künstler immer wieder sich selber darstellt. Der "lonely wolf", der tragische Held aller Arbeiten, ist er selber. Ist er auch der "stranger", dem Titel dieser Ausstellung analog? Die Bilder verführen zu psychologischer Deutung: Die Isolation der Figur, deren Gesicht stets vergleichsweise deutlicher und im Vordergrund dargestellt wird als das in letzter Zeit immer verwischtere und zerfließende Ambiente, könnte als Paradigma der Situation des heutigen Künstlers, Menschen, gedeutet werden. Alle Szenen werden in künstlicher Beleuchtung gezeigt. Es ist immer Nacht. Der Gesichtsausdruck des wie in einer Großaufnahme überlebensgroß dargestellten Kopfes ist angespannt, Ausdruck eines Geschehens, dessen Geschichte uns nicht erzählt wird. Der Blick geht ins Ungewisse oder er fixiert etwas außerhalb unseres Gesichtsfeldes. Im Bild "Dialog" ist alles, was diesen ausmachen könnte, ausgespart, sogar die Augen des Dargestellten. Sein Mund ist geschlossen. Wie in einem Kriminalstück erahnt man die Dramatik nur aus dem Beiwerk, dem Licht, dem Fortgelassenen. Filmische Tricks sind hier angewandt, aber aus dem Zusammenhang gerissen, in Fremdheit und Rätselhaftigkeit belassen. Der Ausschnitt bestimmt das Bild, und der Eindruck des Ausschnitthaften wird durch die eigenwilligen, nicht rechtwinkligen Formate noch verstärkt. Daß Bradtke die Wände einiger Ausstellungsräume in abstrakter Weise farblich gestaltet hat, unterstützt die meist düstere Stimmung, die spotartig getroffene Auswahl der Szene, die natürlich trotzdem streng und kunstvoll komponiert ist. (Ursula Prinz)