Beschreibung:

Mit gestochenem Schmucktitel und Kupferstich-Porträt. 2 Bl., 255 S., 4 Bl. Brauner Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung; Rücken mit kl. Wurmlöchern u. mit Fehlstelle.

Bemerkung:

Italienische Ausgabe der ursprünglich holländisch verfassten, meist einem Simon de Vries zugeschriebenen "Schmähschrift, die voll von Unwahrheiten und Entstellungen ist" (Wetzer/Welte V, 17). Zuerst 1678 in Amsterdam erschienen, fand sie schnell europaweite Verbreitung (auch ins Deutsche und Französische übersetzt). Christoph Bernhard von Galen (1606-78) wurde 1650 zum Fürstbischof von Münster gewählt und ging sofort daran, das Hochstift energisch und durchgreifend im Sinne der Alten Kirche zu reorganisieren. Im Gedächtnis blieben jedoch seine kriegerischen Leistungen. So begann er schnell mit eigenen Truppen eine auf territoriale Erweiterungen zielende eigenständige Politik. In wechselnden Koalitionen führte er u.a. mehrfach Krieg mit den holländischen Generalstaaten, denen er zeitweise größere Gebietsabtretungen aufzwingen konnte. Dies sowie die teils harten Maßnahmen im eigenen Land sorgten dafür, dass Galen als kriegslüsternder, brutaler Landesfürst in Erinnerung blieb und darüber seine reformatorischen Erfolge in Vergessenheit gerieten. - Durchgängig stärkere Papierbräunung, letztes Blatt im (weißen) unteren Drittel mit alten Tintenkritzeleien.