Beschreibung:

2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Gebrüder Binger, 1861. XII, 191 S.; VIII, 168 S. - Angebunden: Ders. Berlin. Herbstmährchen in 27 Kapiteln. Amsterdam, Gebrüder Binger, 1861. VI, 159 S. - Dabei: Ders. Briefe. Herausgegeben von Friedrich Steinmann. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Gebrüder Binger, 1861. XXXI, 259 S.; VIII, 244 S. Zus. in 2 uniformen rote Halblederbänden d. Zt. mit Rückenvergoldung u. marmoriertem Schnitt; Deckel etwas fleckig, Ecken u. Kapitale leicht beschabt. (Nachträge zu Heinrich Heine's Werken).

Bemerkung:

Goed. VIII, 562, 102-104; Wilhelm/Galley 46 u. 244 (nur Dichtungen u. Briefe). - Die vollständige Folge der Steinmann'schen "Nachträge" zur ersten, wenn auch nicht autorisierten Ausgabe von Heines Werken, gleichzeitig eine der frechsten Fälschungen in der deutschen Literaturgeschichte. Friedrich Steinmann hatte Heine 1819 als Student kennengelernt und pflegte eine lose Freundschaft zu ihm, die 1825 mit Heines Wegzug nach Göttingen völlig abbrach. Nach Heines Tod ernannte sich Steinmann plötzlich zum langjährigen, intimen Freund des Dichters und veröffentlichte schon 1857 "H. Heine. Denkwürdigkeiten und Erlebnisse aus meinem Zusammenleben mit ihm", die "nicht nur erfundene Begegnungen, sondern auch schon einige gefälschte Gedichte enthielten. Das war erst der Anfang: 1861 veröffentlichte er in zwei Teilen "Dichtungen von H. Heine", die jener "gefällig gegen jeden, der ihn um ein Gedicht ersuchte" dem Herausgeber Steinmann angeblich geschenkt hatte: Insgesamt 165 Stücke, von denen keines echt ist. Dann folgte ein 159 Seiten langes Gedicht "Berlin. Herbstmährchen in 27 Kapiteln", das Steinmann ... auch selbst hergestellt hatte. Zu diesen drei Bänden Gedichte kamen noch zwei Bände mit 73 angeblich ungedruckten Briefen, von denen nur 31 echt sind" (Fuld, Das Lexikon der Fälschungen, S. 106f.). Die "Nachträge" sind vollständig, wie hier, sehr selten, besonders "Berlin. Herbstmährchen..." fehlt fast immer. - Vereinzelt gering stockfleckig, in den äußeren Rändern leicht gebräunt.