Beschreibung:

VI und 322 Seiten. Halblederband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild (bedauerlicherweise abgenutztes Exemplar: der Rücken an den Kapitalen mit Fehlstellen, berieben und bestoßen sowie stellenweise beschabt, zwei Stempel und ein Namenszug auf dem Titelblatt, durchgehend etwas finger- und stockfleckig, auf den ersten 10 Seiten teils Anstreichungen, sonst ordentliches, im Ganzen passables Exemplar). 8°.

Bemerkung:

Überaus seltene erste deutsche Ausgabe. Am Ende des Schlußwortes (S. 220) nennt sich die Autorin Maria Stella Newborough, Baronin Sternberg, geborene v. Joinville. Es folgen dann noch "Akten und Belegstücke zu meiner Rechtfertigung". Sie blieb bis zu ihrem Tod davon überzeugt, die legitime Thronfolgerin zu sein. Die Existenz des vorliegenden Exemplars erübrigt damit in gewisser Hinsicht die Behauptung des Herausgebers der offenbar etwas später erschienenen Ausgabe bei Jenni (ebenfalls 1847 mit dem Titel "Ludwig Philipp, König der Franzosen, ist nicht der Sohn des Herzogs Joseph Philipp von Orleans, sondern das ausgetauschte Kind eines italienischen Gefangenwärters! Aus dem Französischen übersetzt nach dem Brüssler Abdruck der Broschüre, betitelt: 'Maria Stella, Austausch einer Fürstentochter gegen einen Büttelssohn', welche bei dem berüchtigten Prozesse des Ordenskassiers Affenaer in Paris bei den Jesuiten aufgefunden wurde".). Dort heißt es: "In der ersten Hälfte des Jahres 1830, wenige Monate vor der Revolution, erschien in Paris die Originalausgabe, so viel man weiß, auf Kosten der Verfasserin als Manuskript gedruckt, wurde aber augenblicklich nach dem Erscheinen unterdrückt. Man soll dem Buchhändler, dem das Werk zum Debit übergeben war, die ganze Auflage abgekauft haben [...] Eine deutsche Übersetzung, im Verlage von W. Jurany in Leipzig, wurde, noch ehe ein Exemplar davon ins Publikum gelangen konnte, mit Beschlag belegt, und ist es bis jetzt trotz erhobenen Einspruches geblieben". Auch die französische Ausgabe taucht selbstverständlich gelegentlich auf (Maria Stella, ou échange criminel d'une demoiselle du plus haut rang contre un garçon de la condition la plus vile. Chez les Principaux Libraires (Imprimerie de Pihan Delaforest), Paris, 1830).- Vgl. Hayn / Gotendorf V, 375f.("Eine Fülle merkwürdiger Abenteuer in decenter Darstellung"). Vgl. a. Morgenblatt für gebildete Leser, Band 23, 1084.