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Ca. 50 S.; Illustriert. 8°; kart.
Bemerkung:
Gutes Ex. - UNIKAT. - Widmungsexemplar / Aus dem Nachlaß des Filmkritikers Wolf Donner. - Mit WIDMUNG von Peter Bradtke an Wolf (Donner); signiert: Berlin, 31.12.1987. - Mit zahlreichen Abbildungen; Texte von Arnold Heidemann, Klaus Honnef (Eine Schule des Sehens), Anne Marie Freybourg (Eine Straßenszene). // Peter Bradtke hat seine erste Einzelausstellung in Berlin. Seine Bilder, Motive von amerikanischen Landschaften und Städten, entstehen nach Aufnahmen mit der Filmkamera. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Alltagsszenen, herausgenommen aus einem breiten Wirklichkeitsspektrum, doch ohne gezielte Intentionen. Die Auswahl der Motive erfolgt eher zufällig. Bradtkes Arbeiten vermitteln durch die spezielle Technik des Farbauftrags sowie die perfekt gehandhabten stilistischen Mittel den Eindruck von Zeit und Geschwindigkeit und verbinden so Statik und Dynamik, oder, anders gesprochen, die Medien Film und Tafelbild zu einer neuen Einheit. Sie verkörpern, wie Klaus Honnef im Katalogvorwort sagt, eine "hohe Schule des Sehens". Arnold Heidemann // Indem der Maler Peter Bradtke Einzelbilder aus der Bildersequenz eines Films (den er anläßlich eines Besuchs der Vereinigten Staaten von Amerika gedreht hat und jetzt als eine Art Tagebuch benutzt) mit malerischen Mitteln auf groß dimensionierte Leinwände übersetzt, leistet er jener unzweifelhaften Erkenntnis Walter Benjamins scheinbar Tribut, wonach die Organisationsform der Sinneswahrnehmung unserer Zeit die Signatur der Fotografie trägt. Bradtke wäre allerdings kein avancierter Künstler, und beileibe kein bemerkenswerter Vertreter dieser Zunft, wenn er sich wirklich analog zu den ameri-kanischen Fotorealisten mit der simplen Übertragung und Aufblähung fotografisch fixierter Bildausschnitte begnügte, mit der Verdoppelung der mechanischen Wirklichkeitsregistratur. In Wahrheit bürstet er das Prinzip des Films und das der Fotografie sozusagen gegen den Strich, kehrt es um und irritiert die mittlerweile eingeschliffene, von der Fotografie geprägte Wahrnehmung, indem er Aufmerksamkeit da erzwingt, wo eigentlich die von Benjamin präparierte flüchtige und "zerstreute" Form der Wahrnehmung am Platze und die angemessene wäre. Das, was Bradtke zeigt, erweist sich zwar als ein bereits Wahrgenommenes, das vom Moment des Flüchtigen vollständig durchdrungen ist. Denn flüchtig ist hier, was das einzelne Gemälde jeweils festhält: ein augenscheinlich vorüberhuschender Realitätsaspekt, ein Landschaftsausschnitt, ein Blick in eine New Yorker Strassenschlucht oder einer über eine Häuserfassade. Aber flüchtig und zerstreut will der Blick des Betrachters durchaus nicht daran vorbeigleiten, vielmehr hakt er sich fest, versucht es wenigstens, was angesichts einer überaus glatten Oberfläche schwer fällt, und unterliegt nach und nach dem Sogeffekt der Bilder, von dem Bazon Brock (B.B., Katalog Peter Bradtke, Lübeck 1980 o.p.) gesprochen hat, dem sich offenbar niemand zu entziehen vermag. (Klaus Honnef)