Beschreibung:

511 S. Gr.-8° Groß-Oktav, Broschiert

Bemerkung:

Die Buchecken sind etw. bestoßen. Der Kopfschnitt hat eine Randbestoßung. Im Buch sin einige Randanstreichungen (Bleistift) vorhanden. Der Buchrücken hat mittig eine kl. sichtbare Knickspur. Die letzten beiden S haben im unterem Bereich kl. Flecken. Die Broschur hat kl. Randbestoßungen. Sonst gutes Exemplar. Die Einstufung einer Frau als Dirne ist keine soziale Verortung, sondern stellt ein moralisches Urteil dar. Die zentrale Frage einer Geschichte der Prostitution muß deshalb lauten: Was machte eine Frau in den Augen der Zeitgenossen zur Dirne? Darüber bestand in deutschen Städten bis zum Ende des 15. Jahrhunderts keineswegs Einigkeit. Erst mit der Herausbildung strikterer Grenzen zwischen ehelichem und nichtehelichem Leben nahm die negative Bewertung der Dirne Gestalt an. Im Rahmen der Durchsetzung einer neuen, nichtreligiösen Geschlechtermoral wandelte sich das Verständnis der städtischen Bordelle. Das Frauenhaus wurde von einer Herberge für Dirnen zu einer Institution, der die Aufgabe zukam, die außer- und vorehelichen Beziehungen zu reglementieren. Mit dieser Arbeit wird der wichtige Beitrag der Geschlechtergeschichte zur allgemeinen Geschichte deutlich, deren herkömmliche Kategorien und Interpretationsmuster dabei in Frage gestellt werden müssen. s. Klappentext.