Beschreibung:

Zus. etwa 450 S. (in getrennter Paginierung); Tabellen. Einfacher Halbleinenband der Zeit mit handschriftlichem Inventarschild.

Bemerkung:

Mehrfach gestempelt, sonst gutes Exemplar der umfangreichen Folge. - Zahlreiche Tabellen. - Pro Bericht etwa 30 Seiten. - Das Jahr 1910 stand im Zeichen des gewöhnlichen Betriebes. Die Aufnahmsgesuche von Kantonsangehörigen konnten ausnahmslos sofort bewilligt und auch den umliegenden Kantonen, die an Platzmangel für ihre Geisteskranken leiden, noch eine Anzahl dringender Fälle abgenommen werden. Die durch das günstige finanzielle Resultat der letzten Jahre neubelebte Hoffnung, an die alten Häuser für Unruhige bald die noch fehlenden und dringend nötigen Wachabteilungen anbauen zu können, sind durch die ungünstige Baurechnung der Bodenseetoggenburgbahn wieder stark getrübt worden. Es muss aber hier noch, besonders darauf hingewiesen werden, dass die Ueberfüllung bei den Frauen wieder eine solche Höhe erreicht und solche Ubelstände gezeitigt hat, dass mit der Erstellung der Wachabteilungen bei den Frauen nicht länger zugewartet werden sollte, da durch die bestehende Ueberfüllung ein befriedigender Betrieb sehr erschwert, ja fast unmöglich gemacht wird. Krankenstatistik. Das Jahr 1910 begann mit einem Krankenstand von 783 (386 Männer und 397 Frauen) und endete mit einem solchen von 740 (353 Männer und 387 Frauen) ... (19. Jahresbericht) // Weitere Tabellen / Statistiken: Formen der frischen Aufnahmen; Formen der wiederholten Aufnahmen; Aufnahmen nach Berufen; Männerabteilung und Frauenabteilung (Bestand); Tabellen nach Krankheitsbildern; Art der Vererbung der Geisteskrankheiten; Alter der erstmals aufgenommenen Geisteskranken nach Formen, Erblichkeit und Zivilstand; Körperkrankheiten nach Form und Dauer; Alter der genesenden Kranken; Behandlungsdauer ... ; Todesursachen nach den Formen; Tabelle der Beamten und Angestellten (der Einrichtung); Betriebsrechnung ; Behandlungen; Personalnachrichten - u.a.m. // "Festliche Anlässe und Spaziergänge der Kranken: Zur Belohnung und Aufmunterung der arbeitenden Kranken wurden wie gewohnt Ausflüge und Spaziergänge gemacht. Auch das Weihnachtsfest und der Beginn und Schluss des Jahres wurden in üblicher Weise gefeiert. Am Weihnachtsfest konnte das Diplom des Vereins schweizerischer Irrenärzte an drei Wärter und zwei Wärterinnen erteilt werden. Die Stadtmusik Wil und der Männergesangverein Concordia Wil erfreuten die Kranken auch dies Jahr mit ihren klingenden Weisen und Gesängen und brachten eine Stunde fröhlicher Abwechslung in das sonst stets seinen genauen Gang gehende Anstaltsleben. Auch die Kegelbahn wurde fleissig benützt und das Kegelspiel machte den Kranken grosse Freude. Die Witterung des Jahres 1913 erwies sich für den Aufenthalt der Kranken im Freien nicht günstig, so dass sie sich in den alten Häusern nur an 159 Tagen in ihren Gärten auf-halteji konnten. Die Veranden der neuen Häuser erlaubten den Kranken auch in der kalten und rauhen Jahreszeit, wenigstens am Nachmittag frische Luft zu schöpfen, wovon jedoch nicht alle, denen es erlaubt wird, Gebrauch machen." (aus dem 22. Jahresbericht; 1913).