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406 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.
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Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Anhand der Zeitgeschichte in deutschsprachigen Weltchroniken des Mittelalters werden einzelne Vorstellungsmuster im Spannungsfeld zwischen Ideologien und Mentalitäten untersucht. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die Chronisten Denkkategorien der Rezipienten einsetzen mußten, um ihre jeweiligen Geschichtsauffassungen vermitteln zu können. Im Falle der deutschsprachigen Universalchroniken bedeutet das, daß die tradierten Sinnangebote in den Sog der Laienkultur gerieten und im Bereich der verschiedenen Gruppeninteressen eine spezifische Eigendynamik entwickelten. Somit stellt sich die Frage nach Ursprung und Gebrauchsmöglichkeiten bestimmter "Bilder" in ihrer Dehnbarkeit und ihren Grenzen am Rande komplizierter Wahrnehmungsmechanismen. Ein vorangestellter Autorenüberblick beleuchtet die Funktion der Texte innerhalb ihrer gesellschaftlichen Systeme. Keineswegs der gängigen Vorstellung von einer formal "erstarrten" Gattung entsprechend, präsentieren sich die Chroniken in einem Experimentierfeld der Darbietung, das ihre Funktion des ersten Einstieges aufstrebender Laienschichten in die Geschichtsschreibung gewährleisten sollte. Die volkssprachigen Universalchroniken mußten damit gleichzeitig auf den sozialen Aufstieg "illiterater" Bevölkerungsgruppen reagieren, indem sie diese über spezifische Identifikationsbilder in das traditionelle historiographische Weltbild einbanden. Die daraus resultierenden Umbrüche werden hier erstmals anhand einzelner Deutungskonzepte dargestellt. Problemstellung '. 9 II. Die Universalchroniken und ihre Verfasser 19 1. Kaiserchronik und Sächsische Weltchronik 19 2. Enikel und Ottokar 26 3. Die kleinen oberrheinischen Weltchroniken 31 4. Detmar - Rönigshofen - Rothe 35 5. Johann Statwech und die Weihenstephaner Chronik 43 III. Einordnung der Zeitgeschichte 47 1. Rezeption traditioneller Deutungsmuster 47 2. Universale Perspektive 53 IV. Zeichen der Zeit 63 1. Die Auflösung der heilsgeschichtlichen Deutung 63 2. Erbauung 70 a) Das Wunder in der Geschichte 70 b) Normen der Todesbewältigung 73 c) Die Kanalisierung der Volksfrömmigkeit 80 3. Didaktik 81 4. Historische, religiöse und literarische Wegweiser 89 a) Typologische Rudimente 89 b) Exempla 91 5. Vom Endzeitgedanken zur Zeitklage 97 6. Historisches Bewußtsein 106 a) Jahreszahlen 106 b) Prosa und indirekte Rede 109 c) Quellen und Zeugen 114 c) Appositionen 118 V. Die Historia ecclesiastica 119 1. Amtskirche ; 119 a) Die weltliche Macht der Kurie 119 b) Die geistliche Macht der Kurie .- 127 2. Ketzer und Schismatiker 132 a) Religiöse Bewegungen 132 b) Ostkirchen 138 3. Heidenbild und Kreuzzugsgedanke 139 a) Der wilde Heide 139 b) Der edle Heide 143 4. Judenverfolgungen 148 VI. Personendarstellung 157 1. Lothar III. in der ?Kaiserchronik" 157 2. Wirkung und Veränderung des Herrscherideals 159 a) Minnedienst und Keuschheit- höfische Einflüsse 159 b) Gelehrter, Vater, Kaufmann 162 c) Die Dämonisierung Wenzels I. 166 d) Bruchstellen und Auflösungstendenzen 168 VII. Gesellschaftsgruppen 177 1. Gefolgsmann und Höfling - der Adel 177 2. Der Biedermann - Stadt und Bürgertum 189 3. Das Volk - Randgruppen und Bauern 204 4. Soziale Mobilität 212 a) Ordo-Gedanke 212 b) Tugendadel 219 5. Frauen 227 a) Die Consors regni - Richenza 227 b) Liebe und Heiratspolitik 229 c) Die untreue Gemahlin 232 d) Frau Margarete 240 VIII. Die Problematik von Krieg und Kriegsführung 243 1. Krieg und Rittertum 243 2. Friedensvorstellungen 249 IX. Das ?Haus" - Politik und Wirtschaft 253 X. Politische Identität 259 1. Reichsidee 259 a) Italienzüge 259 b) Feindbilder 261 c) Reichsgrenzen 264 2. Regionales Bewußtsein 268 XI. Kultur 275 1. Gelehrte, Studenten und die Entdeckung der Universität 275 2. Kunst und Lebensform 279 a) Höfische Kultur - ?zeitliches Gut" 279 b) Die Gotik 286 XII. Natur 293 1. Raumschwellen .' 293 2. Plagen '. 297 XIII. Schlußbemerkungen 303 Anmerkungen 311 Abbildungsverzeichnis 367 Abkürzungsverzeichnis 369 Literaturverzeichnis 371 1. Quellen 371 2. Literatur 373 Register 397 Nachwort 405 ISBN 3205985192