Beschreibung:

446 S. Privateinband (Buchblock original). Broschiert.

Bemerkung:

Gutes Ex. - EINLEITUNG. Es ist gewiß ein wunderbares Ereignis, daß am Ende des Zeitraums der römischen Literatur, welcher zwar viel des Geistreichen und Vorzüglichen, aber noch mehr Verirrungen hervorgebracht hat, in welchem sich neben der sittlichen Versunken-heit eine große Verweichlichung und Entkräftung auch in der Literatur zeigt und nach welchem ihr entschiedener Verfall beginnt, ein Schriftsteller auftritt, der zu den ausgezeichnetsten und großartigsten Erscheinungen der klassischen Literatur überhaupt gezählt werden muß. Die Familie des Cornelius Tacitus scheint dem Ritterstande angehört zu haben, da der erste uns bekannte Mann dieses Namens von Plinius h. n. VII 16, 76 in folgender Weise erwähnt wird: Invenimus in monumentis Salamine Euthy-menis filium in tria cubita triennio adolevisse, incessu tardum, sensu hebetem, puberem etiam factum voce robusta, absumpturn contractione membrorwn subito, triennio circumacto. Ipsi non pridem vidimus eadem fere omnia praeter pubertatem in fdio Corneli Taciti, equitis Romani, Belgicae Galiläa rationes procurantis. Ob die hier genannten Personen der Vater und ein Bruder oder entferntere Verwandte des Geschichtschreibers waren, ist nicht zu ermitteln. Später behaupteten M. Claudius Tacitus, Kaiser 276 n. Gh., und Polemius, praefectus praetorio 476 n. Gh., mit ihm verwandt zu sein oder von ihm abzustammen (Vopisc. Tac. 10. Apoll. Sid. ep. IV 14). Über den Vornamen des Geschichtschreibers haben wir zwei abweichende Nachrichten. Apollinaris Sidonius an zwei Stellen (ep. IV 14. 22) und die schlechteren Handschriften der kleinen Schriften nennen ihn Gaius: die alte Handschrift, der wir die Erhaltung der ersten sechs Bücher ab excessu divi Augusti verdanken, Publius. Dieses Zeugnis der besten Handschrift der Werke des Tacitus selbst zieht man mit Recht dem eines späten Schriftstellers vor, dessen Angaben in betreff des Tacitus an jenen Stellen überdies voll Ungenauigkeit sind. Die mit ihm übereinstimmenden Handschriften stützen sich schwerlich auf eine andere Autorität als die seinige. Die gewohnte Weise war aber, ihn mit den zwei Namen Cornelius Tacitus zu nennen, wie es in der Handschrift der letzten Bücher ab excessu divi Augusti und der Historien und den besseren der kleinern Schriften geschieht.