Beschreibung:

142 S. : 120 Ill. (farb.) ; 28 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein gutes Ex.; Kopfschnitt minimal fleckig; Vorsatz leicht fingerfleckig. - Zahlreiche Fotografien. - Fahren und Erfahren / Vorwort -- 120 Farbfotografien -- 32 Originalton-Geschichten -- Die Bauwerke der Berliner Stadteisenbahn -- Ein historischer Text aus dem Jahre 1884 -- Beschreibung einer Industrielandschaft -- Ein Essay. // Gußeiserne klassizistische Säulen, schmiedeeiserne Geländer, Bahnhofsschilder aus unverwüstlichem Emaille. Hier haben sich Jahre und Jahrzehnte abgelagert, eingeschrieben ins Material. Die großen Uhren, die verrosteten Richtungsschilder, die Brückenkonstruktionen aus Eisen, die alten Bahnhöfe aus Backstein, aus blindgewordenem Glas und stumpfgewordenem Stahl - diese Ingenieurbauten erzählen die Geschichte der Industriestadt Berlin. Außergewöhnliche politische Umstände haben eine historische Stadtlandschaft so erhalten, wie sie zwischen 1872 und 1939 entstanden ist. Auf der Berliner Stadtbahn ist die Zeit stehengeblieben, hier und nur hier ist Deutschland noch so anzuschauen, wie es früher einmal ausgesehen hat. Dokumentarische Fotos und Interviews halten fest, was einmal gewesen ist. // 1927 zählte die S-Bahn 358 Millionen Reisende im ungeteilten Berlin. Diese Zahl stieg nach Abschluß der Elektrifizierung auf 512 Millionen im Jahre 1937, erreichte 1943 kriegsbedingt die Rekordhöhe von 737 Millionen, sank nach dem Krieg auf etwa 420 Millionen beförderter Passagiere per anno und pendelte sich in den fünfziger Jahren auf dieser Höhe ein. Mit der Zweiteilung der Stadt im Jahre.1961 wurde auch das S-Bahn-Netz in zwei separate Netze aufgeteilt. 1976 hatte die Bahn in West-Berlin nur noch etwa fünfundzwanzig Millionen Fahrgäste, in den siebzehn Monaten unserer Fotoarbeit haben wir Züge gesehen, die ohne einen einzigen Reisenden durch die Halbstadt ratterten. Seit dem Streik der West-Berliner Eisenbahner im September 1980 ist die S-Bahn zum Gegenstand öffentlicher Erörterungen und Auseinandersetzungen, ist sie zum ersten Mal seit ihrer Elektrifizierung wieder zum "Stadtgespräch" geworden. Auf offizieller Ebene und in den Medien hat man dieses Gespräch, diese Diskussion bisher rein technokratisch geführt, mehr oder minder als Haushaltsdebatte. Wir möchten mit diesem Buch den Versuch unternehmen, qualitative Überlegungen einzuführen in eine Auseinandersetzung, die bisher beherrschtwird von quantitativen Argumenten. Wir haben die alten Bahnhöfe fotografiert, weil wir wollen, daß sie nicht abgerissen werden, weil wir wollen, daß sie erhalten bleiben, weil wir wollen, daß sie originalgetreu restauriert werden! (Verlagstext) ISBN 3550079451