Beschreibung:

155 S. Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Original-Titelblatt ersetzt durch maschinegeschriebenes Titelblatt; Bibliotheksex. (gestempelt); einige wenige Seiten mit geringen Flecken u. tls. mit kl. Papierausrissen tls. auch mit leichtem Textverlust). - Kapitel: Einleitung: Das Wesen der Religion und das Wesen der Magie; Die psychologischen Voraussetzungen magischer Geisteshaltung beim Kind; Das Weltbild des Kindes; Die Entstehung magischer Haltung; Magische Systembildungen des Kindes; Magische Geisteshaltung und kindliche Religion; Folgerungen für die Religionspädagogik // u.a. - ... Nach der religionspsychologischen Bedeutung der magischen Geisteshaltung des Kindes wurde bis jetzt weniger gefragt. Ihr wendet sich die vorliegende Arbeit vor allem zu. Sie beschäftigt sich dabei zwar mit einem verhältnismäßig kleinen Teilgebiet der genetischen Psychologie, nichtsdestoweniger ist dasselbe für die pädagogische Psychologie von erheblicher Bedeutung, da die Ergebnisse auf grundlegende Fragen der Religionspädagogik von Einfluß sein müssen. Die Stoff- und Lehrplanfrage, die methodisch-didaktische Gestaltung des Religionsunterrichts, überhaupt die Beeinflussung des religiösen Lebens des Kindes werden darum von den Ergebnissen einer Untersuchung des Magischen im Kindesalter nicht unberührt bleiben. Wollen wir die religionspsychologische Bedeutung der magischen Geisteshaltung herausarbeiten, so ist zuvörderst eine Darlegung des Wesens magischer Geisteshaltung nötig, das dann vom Wesen rein religiöser Haltung deutlich zu scheiden wäre. Dies ist beim heutigen Stande der religionsphilosophischen Diskussion nicht leicht, geht doch der Streit um das Wesen der Religion immer noch hin und her, trotz der tiefgründigen Analyse des Religiösen durch RUDOLF OTTO in seinem Buche "Das Heilige". Und vollends das Verhältnis magisch: religiös zu entwirren, ist ein schwieriges Unterfangen. Die Grenze zwischen Magie und Religion ist oft schwer, ja unmöglich festzustellen. ,,Die große Hauptmasse aller in Betracht kommenden Erscheinungen zeigt Magie und Religion irgendwie nebeneinander. Magie ohne Religion ist geschichtlich nicht nachweisbar. Und Religion ohne Magie treffen wir nur im Christentum, zwar auch keineswegs allseitig verwirklicht, aber doch als Ideal aufgestellt" (WOBBERMIN, Wesen der Religion, S. 362). Der einzige Weg zu einer klaren Trennung der beiden Erscheinungen, die uns als stark verschiedene Triebe derselben Wurzel erscheinen, ist das Zurückgehen auf das jeweils zugrundeliegende Erlebnis. "Das religiöse Erlebnis ist die Quelle, aus der die Religion in ihren mannigfaltigen Gestaltungen und Auswirkungen fließt"Von dort aus ist eine Bestimmung am ehesten möglich. "Die Bestimmung des Begriffs der Religion ist deshalb so schwierig, weil wir es bei ihr mit einer schwer faßbaren, in ihrem äußeren und inneren Sein überaus geheimnisvollen Erscheinung zu tun haben. Ihr Ausgangspunkt, das Zentrum der ihr eigentüm-lichen Erregung ist im Innersten des Menschen verborgen. Ihre tiefsten Wurzeln reichen in den unzugänglichen Abgrund des Übervernünftigen, ruhen im Irrationalen" (Einleitung)