Preis:
41.90 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
41.90 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
119 S. Broschiert.
Bemerkung:
Ein gutes und sauberes Exemplar. - Vorwort -- Paulus von Tarsus - Skizze einer Biographie -- Auf der Suche nach einem neuen Interpretationsraster -- Die philosophische und religiöse Konkurrenz -- Askese -- Ehe -- Scheidung -- Unzucht -- Gleichgeschlechtliches Begehren -- Wenn Engel begehren ... -- Das Fleisch -- Christus, die Tora und die Natur -- Selbsttechniken -- Wer soll ich sein? - Wer will ich sein? Epilog: Paulus und wir Literaturhinweise // Paulus kommt in der Debatte um das, was es mit christlicher Sexualethik auf sich haben könnte, eine Kronzeugenfunktion zu. Preisen Katholiken das Zölibat und die Askese, rekurrieren sie auf Paulus. Feiern Protestanten den Stand der Ehe, greifen sie erstaunlicherweise auf Sentenzen des gleichen Autors zurück. Versuchen katholische Theologen, die Problematik der Mischehe zu verdeutlichen, rufen sie Sätze des Apostels in Erinnerung. Und gilt es nach Ansicht mancher Landesbischöfe, Schwule und Lesben aus dem Pfarramt fernzuhalten, so sind Bemerkungen, die der Theologe aus Tarsus der Christenheit vor knapp 2000 Jahren ins Stammbuch schrieb, zumeist nicht fern. Bei Theologen, aber auch bei Kirchenkritikern läßt sich eine Art )Paulus-Reflex( diagnostizieren: Der Apostel wird zum Begründer einer rigiden Sexualmoral, die das eine Mal als Maßstäbe setzend gepriesen wird, das andere Mal wie eine Art Nervengift das Gewebe des Evangeliums zerfrißt und nichts vor ihm übrig läßt. Beklagen die einen die )laxe( jüdische und hellenistisch-römische Sexualmoral, die erst durch die Weisungen des Apostels in die rechte Zucht genommen wurde, so heißt es bei den anderen: Die Juden und Heiden wußten noch um die Freuden sexueller Begierde - Paulus versetzt diesem allzu fleischlichen Vermögen einen Todesstoß, von dem sich die Christenheit nie wieder erholen wird. Dieses Buch verfolgt ein doppeltes Ziel: Es möchte den 'Paulus-Reflex" durchbrechen. Paulus ist weder das eine noch das andere. Weder vermag er umstandslos als Stichwortgeber für die sexualethischen Probleme einer mehr oder weniger christlichen Gegenwart zu fungieren, noch ist er die Büchse der Pandora, aus welcher als Geschenk von zweifelhafter Güte jene Sexualfeindschaft herausfiel, die das Christentum wie wenig anderes als antiquiert erscheinen läßt. Das erste Ziel der Arbeit ist zu erhellen, was Paulus gesagt hat, in welchem Kontext er was gesagt hat. Abzugrenzen ist dies von dem, was kirchliche Tradition möchte, daß Paulus es gesagt hat. Beides hat nicht immer miteinander zu tun, denn fast jede Gegenwart meinte, genau die Normen bei Paulus finden zu können, die gerade jetzt als durchsetzungsmöglich und -würdig erschienen. Die Feststellung dessen, was ein vor rund 2000 Jahren gestorbener Autor gesagt und gemeint haben könnte, lohnt selten das mühsame Geschäft einer historischen Analyse. Wohl kein Historiker wendet sich seinem Gegenstand zu, weil das Analysierte altbacken und gestrig ist. Das gilt insbesondere (aber nicht nur) für christliche Historiker. Daher verfolgt auch dieses Buch natürlich ein zweites Ziel. In der Vergangenheit, so fern und abständig sie ist, liegen Erfahrungen und Denkangebote begraben, die unsere Denk- und Erfahrungsmuster hinterfragen können. Hören wir auf, die Vergangenheit als Spiegel zu betrachten und lassen wir davon ab, von ihr einen vereinnahmenden Gebrauch zu machen - dann fängt diese Vergangenheit an, in neuer Weise zu uns heute zu sprechen und uns zu inspirieren. ISBN 3871732516