Beschreibung:

XI, 483 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Mit Widmung des Verfassers für Gerhard Fichtner. - Der Name des Genfer Mathematikers Nicolas Fatio de Duillier (1664-1753) ist nur wenigen geläufig und scheint überdies unauflöslich mit dem unseligen Prioritätsstreit über die Erfindung des Infinitesimalkalküls verbunden zu sein. Über der Rolle, welche Fatio in diesem, noch immer von der Parteien Gunst und Haß verwirrten Streite gespielt hat, sind seine wissenschaftlichen Leistungen fast völlig vergessen worden. Zwar hat ihm die Hypothese über die Entstehung des Zodiakallichts - ein Coup de genie des 21jährigen Fatio - einen Platz in den Annalen der Astronomiegeschichte gesichert, seiner Untersuchung über die Ursache der Schwere ist die ihr gebührende Aufmerksamkeit jedoch versagt geblieben. Weder die wenigen Zeilen, die ihr Lasswitz im zweiten Bande seiner Geschichte der Atomistik einräumt, noch die insgesamt mehr verwirrende als erhellende Darstellung Fueters sind der Bedeutung des ersten und wohl geistreichsten Versuches, das Newtonsche Gravitationsgesetz mechanisch zu deuten, angemessen. Gewiß ist der Einfluß Fatios auf die Entwicklung der Physik, gemessen an dem eines Newton oder Huygens, vergleichsweise gering, wenn man aber die Ansicht teilt, daß es nicht nur in der Literatur wichtig ist, "für das Schaffen der Guten Meister zweiten Ranges einzutreten" (Arno Schmidt), dann ist die Beschäftigung mit Fatios Lebenswerk der Mühe wert. ISBN 3806708622