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Beschreibung:
95 S. Mit zahlr. farb. Abb. Fadengehefteter Originalpappband.
Bemerkung:
Ein gutes und sauberes Exemplar. - "Das Auge ist ein Herr, das Ohr ein Knecht" schrieb Jacob Grimm und machte solcherart eine Rangfolge der menschlichen Sinne auf. Immer dann, wenn es darum gehen sollte, unerwünschten, störenden oder überwältigenden Sensationen die Spitze zu nehmen, übernehmen aber die Ohren ganz unerwünscht die Herrschaft. Sie lassen sich nicht schließen, wie die Augen, selektive Wahrnehmung erlauben sie kaum. Selbst im Schlaf tun sie ihre Arbeit und lassen uns kaum ruhig werden, wenn es um uns herum nicht ruhig wird. Die Augen dagegen sehen darüber hinweg, durch etwas oder jemanden hindurch, an manchem vorbei, sie gehorchen unserer inneren Auswahl, sind zugleich Töchter der Gewohnheit und bereit, sich durch Gewöhnung auch über Dinge und Verhältnisse hinweg zu helfen, die bei bewußtem Hinsehen Anstoß erregen oder Irritation erregen würden. Sie sind eben nicht neutrale Hilfsmittel wie Objektiv und Film, sondern distinguierte Wahrnehmungsorgane. Sie erlauben uns, die Wahrnehmung der materialisierten Struktur der Autobahnen, ihrer Möblierung mit Schildern, Schallschutzwänden in Normdesign, ihrer gestalteten, überformten und zugleich verdreckten Randstreifen für nebensächlich zu erklären. Sie sind nicht objektiv, sondern gehorchen unseren inneren Werturteilen, passen ihre Tätigkeit unserem Willen an. Gehen wir, gewillt, wach zu sehen, Straßen wie zum Beispiel Autobahnen entlang, dann werden die Augen zum "Herren". Unser Wille zu sehen, enthebt sie der Gefahr von Täuschung durch Gewohnheit und vorgefaßte Werturteile. ISBN 3933807271