Beschreibung:

Qu.-Gr.-8°. 380 S. : 236 Ill. (z.T. farb.), graph. Darst. u. Kt. Originalleinen im farb. illustr. Schuber.

Bemerkung:

Tadelloses Ex. - VORWORT -- / -- DIE ALTEN ANSICHTEN -- Der Begriff, der Gegenstand, die Geschichte Wert und Auswertung -- DAS LAND SALZBURG UND SEINE GAUE -- TAFELN -- KATALOG mit Abbildungen -- NUMMERNVERZEICHNIS -- der Tafeln, Abbildungen und Figuren -- CHRONOLOGISCHES VERZEICHNIS der Tafeln, Abbildungen und Figuren -- KUNSTLERVERZEICHNIS -- LITERATURVERZEICHNIS -- NACHWORT. // Dem Land Salzburg kommt innerhalb Österreichs in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung zu: einmal durch seine zentrale Lage, die daraus hervorgeht, daß es -abgesehen von dem kurzen Grenzstück an der Birnlücke gegen Südtirol (Italien) -nur einen ausländischen Grenznachbarn, nämlich Bayern (Bundesrepublik Deutschland) hat; zum andern durch seinen geomorphologischen Aufbau, der sich aus seinem Anteil an sämtlichen geologischen Formationen der Nordabdachung der Ostalpen ergibt; und schließlich durch seine Geschichte, die Salzburg wegen seines einmaligen Status als reichsunmittelbares geistliches Fürstentum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation grundlegend von den übrigen einst unter Hahs-burgs Herrschaft vereinigten Ländern Österreichs unterscheidet. Diese drei wesentlichen Merkmale veranlassen uns, bei der Darbietung der alten Ansichten dieses Landes auch etwas näher auf sein landschaftliches Erscheinungsbild und auf seine Geschichte einzugehen mit dem Ziel, das alte Erzstift Salzburg als Territorium in Umrissen vor unserem geistigen Auge wiedererstehen zu lassen. Daß die Beschäftigung mit den alten Ansichten dazu herausfordert, bedarf keiner näheren Begründung. Schon der Versuch, die Frage zu beantworten, warum etwa gerade dieser und nicht jener Ort zur Festhaltung in einer alten Ansicht ausersehen war - sieht man vom Zufall der Erhaltung beziehungsweise des Auffindens ab - setzt bereits einen Einblick in die ehemaligen Strukturen von Herrschaft, Verwaltung, Kirche und Wirtschaft voraus. Daß nämlich die landschaftliche Schönheit, der bauliche Charakter oder die reflektierte geschichtliche Bedeutung eines Ortes für die bildliche Wiedergabe ausschlaggebend wurde, ist eine verhältnismäßig späte Erscheinung und trifft im allgemeinen erst seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts zu. Bei der Auswahl wurde vor allem darauf Rücksicht genommen, daß die ältesten Ansichten des Landes Salzburg, also jene aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert, möglichst vollzählig abgebildet sind. Im Hinblick auf die Überfülle von Ansichten aus dem 19. Jahrhundert war eine rigorose Beschränkung unumgänglich. Ihr mußten leider auch Ansichten von so bedeutenden Malern wie Rudolf von Alt, Johann Fischbach, Friedrich Gauermann, Hans Makart und Ludwig Richter zum Opfer fallen. Es gab aber auch Gründe ganz anderer Art, warum auf die Reproduktion mancher Werke verzichtet werden mußte. So war eine Ansicht von Hof gastein des Malers Adolph von Menzel als Farbtafel vorgesehen. Sie konnte aber nicht gebracht werden, weil das Gemälde gegen Kriegsende in Berlin zugrunde gegangen ist. Selbstverständlich steht die Art und Weise der Bildgestaltung, also der künstlerische Aspekt, im Vordergrund unseres Interesses. Doch gebietet es die Eigenart des Gegenstandes, nicht minder auch auf inhaltliche Fragen einzugehen, die sich dem Betrachter notwendigerweise aufdrängen. Es dürfte verständlich sein, daß es unmöglich ist, die vielen Gesichtspunkte, die das Stoffgebiet der alten Ansichten aufwirft, auch nur annähernd zu behandeln. Die Forderung, das Thema ausschöpfen zu sollen, wäre in mehrfacher Hinsicht ein unbilliges Verlangen. Man muß sich fürs erste und vor allem damit begnügen, eine nach künstlerischen und inhaltlichen Maßstäben aus dem vorhandenen und greifbaren Material getroffene, repräsentative Auswahl alter Ansichten des Landes Salzburg in einem Band zusammengefaßt und ihrer künstlerischen Wertigkeit entsprechend reproduziert vorgelegt zu bekommen und damit der Einzelforschung verfügbar zu machen. Allerdings lag es in der Absicht des Verfassers, möglichst viele Orte des Landes bildlich wiederzugeben, wobei die bildkünstlerische Qualität manchmal stärker als wünschenswert in den Hintergrund treten mußte. Das gilt aber nur für die Abbildungen im Katalogteil und nicht für die Tafeln. Auf einige dem Verfasser bekanntgewordene Ansichten von in diesem Band nicht vertretenen Orten wurde mit Rücksicht auf ihre schwache Qualität dennoch verzichtet. Gewiß gibt es von dem einen oder anderen Ort noch alte Ansichten, die dem Verfasser entgangen sind. Die Schwierigkeit, sie aufzufinden, liegt darin, daß Spezialarbeiten fast gänzlich fehlen, die großen graphischen Sammlungen in den seltensten Fällen über topographische Kataloge verfügen und erst recht die Privatsammlungen kaum erschlossen und manchmal auch nicht zugänglich sind. Für Salzburg waren allerdings die Voraussetzungen für diese Arbeit nicht so schlecht. Einmal sind viele (durchaus nicht alle!) alten Ansichten in den Bänden der "österreichischen Kunsttopographie", die für Salzburg als einzigem Bundesland Österreichs geschlossen vorliegen, verzeichnet, zum andern besitzt das Salzburger Museum Carolino Augusteum eine umfangreiche, auf Salzburg spezialisierte topographische Sammlung und zum dritten konnten auch einschlägige Privatsammlungen herangezogen werden. Gelegentlich führte der reine Zufall zur Entdeckung einer der wiedergegebenen Ansichten (zum Beispiel St. Andrä im Lungau, Leogang, Saalbach und andere). Was die Graphische Sammlung des Salzburger Museums betrifft, darf der Verfasser darauf verweisen, daß er, solange er an diesem Institut hauptamtlich tätig war, den topographischen Ansichten sein besonderes Augenmerk geschenkt hat. Die Behauptung, dieses Buch hätte ohne die Heranziehung der vorher in jahrelanger Arbeit geordneten und aufgebauten Graphischen Sammlung des Salzburger Museums nicht geschrieben und herausgebracht werden können, besteht daher voll zu Recht. (Vorwort) ISBN 3701702349