Sachgebiete

Beschreibung:

66 S.; 16 S. Nachtrag zum Bildband. Quer-gr. 8°. Originalleinen mit Schutzumschlag. Originalbroschur in Schuber.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde Francesco Guardi in den Olymp der großen Maler aufgenommen. Seine Zeitgenossen und der akademsche Klassizismus des 19. Jahrhunderts hatten ihn hart und abwertend kritisiert, da er in der Zeichnung "minder genau" wie sein großer Lehrer Canaletto gewesen sei. Erst der Impressionismus stellte dieses einseitige Urteil richtig. Das für die atmosphärischen Werte, die Veränderungen der Dinge durch Licht und Luft empfindlich gewordene Auge entdeckte, daß Guardi die Vedute um eine neue Dimension bereichert hatte. Das Städtebild gewann unter seinem Pinsel Stimmungscharakter, der weit über die Wiedergabe der topographischen Gegebenheit, der architektonischen Situation hinausging. Er beobachtete das glühende Licht, das über der Lagune lag, sich in den Wellen tausendfältig brach und wie bunte Spiegel farbige Reflexe auf marmorne Paläste und steinerne Kirchen warf, sah die flirrende, flimmernde Luft, die dem toten Stein Farbe und Leben schenkte, und erkannte, wie die Architektur im Spiel von Licht und Schatten zur Szenerie wurde.