Beschreibung:

32 S. 8°, OBrosch. Zwischen 1907 und 1913 war Otto Rühle (1874-1943) Wanderlehrer des Zentralbildungsausschusses der SPD und von 1912 bis 1918 Mitglied des Reichstages. Am 20. März 1915 stimmten er und Karl Liebknecht als einzige Abgeordnete gegen die Bewilligung der Kriegskredite, nachdem er sich wie Liebknecht am 4. August 1914 noch dem Fraktionszwang der SPD gebeugt hatte und der Abstimmung vom 2. Dezember 1914 ferngeblieben war. Rühle gehörte zu den Mitbegründern der KPD Ende 1918/Anfang 1919, später der KPD-Linksabspaltung, der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) und zwischen 1921 und 1925 der Allgemeinen Arbeiterunion - Einheitsorganisation (AAU-E), die parteiunabhängig den wirtschaftlichen und politischen Kampf des Proletariats organisatorisch vereinen sollte. Er löste sich um 1925 von der rätekommunistischen Richtung der deutschen Arbeiterbewegung und näherte sich zunehmend anarchistischen Positionen und der Individualpsychologie Alfred Adlers an. Von 1925 bis zum Ende der Weimarer Republik war Rühle als Bildungsreferent der Gemeinschaft proletarischer Freidenker (GpF) tätig und widmete sich vornehmlich kulturhistorischen Studien. In der NS-Zeit verfolgt, ging er mit Alice Rühle-Gerstel nach Mexiko ins Exil. Mitte der 1930er Jahre wirkte er in einer Kommission, die die im Moskauer Schauprozess gegen Leo Trotzki erhobenen Vorwürfe überprüfte. Von dieser Schriftenreihe sind insgesamt 5 Hefte erschienen. Schwerpunktheft zum Thema 'Mittel und Methoden der Erziehung'. In dem Beitrag 'Die Mittel der Erziehung' wird der Klassencharakter der Erziehung unter den Bedingugnen einer kapitalistischen Klassengesellschaft hervorgehoben: 'In der Klassengesellschaft ist alle Erziehung notwendigerweise Klassenerziehung. Die beherrschte Klasse hat an dem Kulturgut, das die Erziehung vermittelt, nur insoweit Anteil, als die herrschende Klasse dies aus Gründenihrer eigenen Sicherung und Erhaltung für notwendig oder wünschenswert erachtet. Entscheidend für den Charakter des gesamten Erziehungswerkes sind die Interessen, Bedürfnisse und Absichten der herrschenden Klasse. Sie ist es, die Inhalt und Umfang der Erziehung bestimmt, Prinzip und Methode festsetzt, Mittel und Wege vorschreibt. Sie beherrscht alle Kräfte, hat alle Fäden in der Hand. So entspricht der Erziehungsbetrieb in all seinen Teilen und Äußerungen durchaus dem Geiste, der die herrschende Klasse erfüllt, und dem Zwecke, von dem sie bei der Gestaltung ihrer gesamten Kultur geleitet ist.' Enthält des weiteren u.a.: Von der Lernschule zur Arbeitsschule. Wesen und Formend er Arbeit. Produktionserziehung. Arbeitsschule und Kind. Expl. mit Wasserrand und Stockflecken. Umschlag vorn an der Falz eingerissen.