Beschreibung:

VIII, 182 (1) Seiten. Marmorierter Pappband der Zeit.

Bemerkung:

*König Maximilian II von Bayern hatte sich immerhin interessiert und auseinandergesetzt mit der Armut und Verelendung der Arbeiterschaft in der beginnenden Industrialisierung: U.a. hatte er noch im Jahr seines Regierungsantritts Ende 1848 öffentlich einen Preis von 100 Dukaten ausgesetzt für die Preisfrage "Wie ist der materiellen Noth der unteren Klassen abzuhelfen? Der kritische Journalist des Luzerner Boten Weber schrieb dazu Ende 1848 süffisant: "Ich antwortete Ihnen: Der Noth der untern Klassen ist ganz einfach und unfehlbar durch Abschaffung der Obern abgeholfen ... und wenn Sie die Probe machen wollten, so bin ich des Preises gewiß". - Eher urbayerische Antworten gibt in dem vorliegenden Werk der Pfarrer, Schul-Inspektor und Landrat J.M. Maier aus Rügheim in Unterfranken. Er ist redlich bemüht, den schädlichen Einfluß der demokratischen "Schreiber" aufzuzeigen: "Rechnen wir hierher noch das Heer unserer proletarischen Literaten ... dann die von Jahr zu Jahr sich mehrende Unzahl unserer wild aufwachsenden unehelichen Sprößlinge ... unsere Sträflinge ...die herumziehenden Bänkelsänger und Musikanten ... die feilen Dirnen und ähnliche Auswürflinge der Menschheit, welch eine Masse ... von Noth und Sünde tritt uns aus diesem in fauliger Gärung begriffenen Proletariate entgegen!" (S. 63). Zur Lösung empfiehlt er teils Reformen, teils strengere Gesetze und Ausgrenzungen, teils ökonomische Schutzzölle für die heimische Industrie (im Sinne Lists) sowie die Hebung der Bildung und christlichen Moral. - Alter entwerteter Stempel auf dem Titelblatt, insgesamt sauber und sehr gut erhalten.