Beschreibung:

) + Kurzer Vorbericht zu der Natur- und Insecten-Geschichte ersten Beytrag oder vorläufige Nachricht von desselben Einrichtung und künftigen Fortsetzung (1 Bd.) + Nomenclator über die in den Röselschen Insekten-Belustigungen und Kleemannschen Beyträgen zur Insekten-Geschichte abgebildeten und beschriebenen Insekten und Würmer mit möglichst vollständiger Synonymie (1 Bd.).. 20,8x18 cm. Mit 3 kolor. gestoch. Frontispiz, 1 gestoch. Frontispiz (Portrait) und 400 gestoch. handkolor. num. Tafeln auf 331 Bl. cplt. Dekorative HLdr.-Bde. der Zeit mit roten Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung; Nomenklatur in Papierumschlag der Zeit. Zus. 6 Bände.

Bemerkung:

Der Nürnberger Miniaturmaler und leidenschaftliche Naturbeobachter A.J. Roesel von Rosenhof wurde durch das gefeierte Insektenwerk Maria Sibylla Merians inspiriert, das er während eines Besuchs in Hamburg kennenlernte. Mit seinem eigenen Insektenwerk "übertraf er alle seine Vorgänger, indem er die früher aufgefundenen und bekannt gemachten Insekten neuerdings beschrieb, und mit seinem meisterhaften, bewunderungswürdigen Pinsel darstellte" (J. N. Eiselt). In eine Künstlerfamilie geboren, richtete sich sein Interesse ab 1730 verstärkt auf die Wissenschaften. Ab 1739 besuchte er u.a. Vorlesungen des Altdorfer Professors für Mathematik und Physik Michael Adelbulner. Anleitungen und Unterstützung erfuhr er desweiteren durch den Arzt Georg Leonhard Huth und den Physiker und Astronomen Johann Gabriel Doppelmayer, der ihm den Umgang mit dem Mikroskop beibrachte, das Roesel als einer der ersten in der entomologischen Forschung verwendete. Die Befunde und Beobachtungen seiner intensiven Studien notierte Roesel von Rosenhof sorgfältig, ausserdem fertigte er zahllose Skizzen und Zeichnungen von hervorragender Qualität (sie werden heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München gehütete). 1740 erschien schliesslich die erste Monatslieferung seines die verschiedenen Entwicklungsstadien einzelner Insekten darstellenden Werks. Während der erste Band nahezu ausschliesslich die Tagschmetterlinge behandelt, beschreibt der zweite Band sieben Gattungen Erdkäfer sowie Wasserkäfer, Libellen, Ephemeren, Panorpen, Grillen, Heuschrecken, Zikaden, Hummeln, Wespen, Mücken und Schnaken. Der dritte Band ist, wie auch der vierte, als Supplement zu den beiden vorhergehenden verstanden und handelt von den Flusskrebsen, Wasserwanzen, Skorpionen und enthält Nachrichten über das Regenerationsvermögen der Süsswasserpolypen. Der postum durch Christian Friedrich Carl Kleemann herausgegebene vierte Band enthält zu Beginn die Lebensbeschreibung seines Schwiegervaters. Die Insecten-Belustigung bietet eine Fülle exakter und vor allem auch detailreicher Insektendarstellungen, die im Text in geradezu monographischer Form Behandlung finden. Der Verfasser pflegte dabei auch systematische Interessen und bemühte sich, die zu den Insekten gezählten Objekte als taxonomische Einheiten aufzufassen und in einzelnen Gruppen systematisch zu ordnen. Eine holländische Übersetzung der vier Bände erschien zwischen 1764 und 1768 bei Bohn & Wit in Haarlem und Amsterdam. Gilbert, Butterfly Collectors and Painters (2000), 58 und 96. - Eiselt, Geschichte, Systematik und Literatur der Insectenkunde (1836). - Junk, Rara, 159. - Nissen, ZBI, 3466. - Ludwig, Nürnberger naturgeschichtliche Malerei im 17. und 18. Jh. (1998), 370 f. - Smith/Mittler, History of Entomology (1973), 99. - Pfeiffer, Schmetterlings- und andere Insektenwerke, in: Philobiblon IX (1936), 56. - NDB XXI, 738. Beigebunden: (Kundmann, Johann Christian. Arzt aus Breslau, 1684-1751). Ausführliche Beschreibung Derer in diesem 1748sten Jahr sich ereigneten Ungewohnlichen Grossen Heuschrecken, Welche nicht allein in Siebenbürgen, ganz Ungarn; Pohlen, Schlesien, und anderen Orten, bey vielen Millionen gesehen worden, welche auch wegen ihrer grossen Menge halben, in ihrem Flug, die Sonne verfinstert, und durchaus grossen und unbeschreiblichen Schaden an Feld-Früchten, Baumen, Stauden und Wiesen verursachet; Um ihrer Merckwürdigkeit halben in Druck heraus gegeben. Auch mit einer dieses Ungeziefers Figur, nach dem Leben in Kupfer gestochen; versehen. Breslau, 1748. (4) Bl., 1 gestoch. Tafel. Beigebunden: Winterschmidt, Adam Wolfgang. Beobachtung einer Stuben-Müke mit sehr viel kleinen Insekten; welche durch die Vergrösserungslinse N° 5 auf das genaueste nach der Natur abgebildet ist. Nürnberg, 1765. 8 S., 1 kolor. gestoch. Tafel. (Teil aus M. F. Ledermüllers, Abgenöthigte Vertheidigung als ein Anhang seiner mikroskopischen Gemüths- und Augen-Ergötzung: Wider einige ... geäusserte Zweifel und Vorwürfe ... Nürnberg, de Launoy, 1765). Exemplar aus der Bibliothek des St. Galler Naturforschers und Paläontologen Dr. Emil Bächle mit seinem Exlibris (Holzschnitt von Martha Cunz). - (Rücken berieben, Kanten und Ecken bestossen, Rückenkanten von Teil I unten eingerissen. Eingeklebtes Schildchen auf den Titelbll. unten rechts, Seiten und Tafeln teils etwas stockfleckig).