Beschreibung:

4to. 1 Bl., XVI, 363 S. Mit 3 kolorierten lithographierten Tafeln. Halbleder d. Zeit (berieben, Ecken bestoßen, Gelenke mit langen Einrissen).

Bemerkung:

Erste im Buchhandel erschienene Ausgabe; zuvor 1849/50 in kleiner Auflage als Hochschulprogramm der Universität Freiburg erschienen. Der Botaniker Alexander Braun war zugleich ein bedeutender Naturphilosoph, "der die Goethesche Anschauung bis zur letzten Konsequenz durchführte, ohne in die groben Verirrungen seiner Vorgänger zu verfallen. Er bedeutet den Höhepunkt idealistischer Naturbetrachtung" (NDB II, 548). Der Begriff der Verjüngung geht auf Goethes Metamorphosenlehre zurück und sollte dazu dienen, ein klareres Verständnis von dem herbeizuführen, was die organische von der anorganischen Welt trennt. Einzelwissenschaftlich bedeutsam wurden dabei Brauns Algenuntersuchungen, die ihn "zu einer Erweiterung des Zellbegriffs und des Protoplasmas als der wahren, aber nackten Pflanzenzelle" führten (NDB). In wissenschaftstheoretischer Hinsicht stellte Braun seine eigene Anschauung als lebendigere, phänomenologische Naturbetrachtung der mechanistischen Betrachtungsweise gegenüber, die in den Naturkörpern nur die Wirkung toter Kräfte sieht (S. X f). Da in der Folgezeit der mechanistische Ansatz forschungsbestimmend wurde, ist Braun "lange Zeit völlig unbeachtet geblieben, und erst die neuere Zeit beurteilt ihn wieder gerechter" (NDB; vgl. auch DSB II, 426). - Leicht gebräunt. Titel etwas wasserrandig, mit 2 Stempeln u. teils gelöschter Signatur.