Beschreibung:

Broschiert

Bemerkung:

Text Französisch. Fragiler Papier-Einband mit Rückentitelei, Kapitalband mit Läsuren und geringem Materialverlust am Papier-Einband. ERSTAUSGABE, NUMMERIERT (480 Exemplare, hier Nummer 394). Papier nicht ebarbiert/aufgeschnitten. Porträt (Photogravüre) des Dichters als Frontispiz. 246 paginierte Seiten, insgesamt tadellos trotz erwähnter Mängel. +++ -Germain Nouveau, französischer Dichter (1851-1920) "Nouveau ist der Name, Humilis das Pseudonym eines sonderbaren Dichters des Symbolismus, der in seiner Jugend wie der verlorene Sohn lebte und als ein armer frommer Bettler endete. In Pourrières (Départment Var) in Südfrankreich geboren und gestorben, übte er nie einen Beruf aus, abgesehen von einem gelegentlichen, wenig ersprießlichen Zeichenunterricht. Er führte meistens einen sorgenlosen Lebensstil und war auf die Freigiebigkeit seiner Freunde angewiesen. In Paris, wo er ein kümmerliches Dasein fristete, verkehrte Nouveau mit mehreren Zechgenossen und Schriftstellern, er war mit Richepin, Léon Dierx, Charles Cros, Louis Le Cardonnel, Mallarmé und anderen befreundet, nicht zuletzt mit Arthur Rimbaud und vor allem Paul Verlaine: Er hat beide nach London begleitet, allerdings getrennt. Seine Dichtung verrät den Einfluß der großen Gefährten, besonders Verlaines, mutet manchmal wie Nachahmung an. Dennoch ist Germain Nouveau ein großartiger Virtuose, der leichtfüßig über die Reime hinwegeilt, auf die Gefahr hin, laufend Knittelverse zu produzieren. Er verfügt über eine erotische Ader, die hauptsächlich in den Valentines zur Sprache kommt. Aber nach seiner Bekehrung steigert er sich zuweilen zu herrlichen, schwungvollen Gedichten, z.B. in der Doctrine de l'amour, die feierlich klingen wie "Die Kathedralen" - "Mais gloire aux cathédrales! Pleines d'ombre et de feux, de silence et de râles, Avec leur forêt d'immenses piliers Et leur peuple de saints, moines et chevaliers, Ce sont des cités au-dessus des villes..." - In den achtziger Jahren kehrt Nouveau allmählich zum Glauben seiner Kindheit (er wollte Priester werden) zurück; doch zögert er, seinem teilweise liederlichen Leben zu entsagen. Ein Anfall von mystischem Wahnsinn (Mai 1891) mit der anschließenden Internierung in Bicêtre (Irrenanstalt) beschleunigt den Entschluß, aus dem Evangelium bitteren Ernst zu machen. Er begleicht nach Kräften seine Schulden und zieht sich nach Pourrières zurück. Dort versucht er, die äußerste Armut und Demut zu praktizieren. Sein Vorbild ist der Heilige Benoît-Joseph Labre, der "Engel von Amettes", den auch Verlaine bewunderte. Er wohnt in einer schmutzigen Hütte, ein freiwilliger Einsiedler, Vagabund und Bettler, 25 Jahre lang siecht er im Elend und in der Einsamkeit dahin. Bis zum ersten Weltkrieg unternimmt er zu Fuß große Wallfahrten. Er stirbt beinahe 70jährig, erschöpft und verhungert, mitten im Ungeziefer, vermutlich am Ostertag 1920. Er verdient einen Ehrenplatz unter den minores der modernen französischen Literatur, zwischen Tristan Corbière und Max Jacob, und einen Sitz im Paradies in der Nähe des heiligen Benoît Labre. Zeitgenosse und Freund Rimbauds." (Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon) +++ -PREMIÈRE ÉDITION NUMÉROTÉE en 480 Exemplaires de cette oeuvre majeure du grand poète français, Germain Nouveau, ami de Rimbaud, dont la poésie aux accents symbolistes et tragiques, inspira grandement les surréalistes qui lui succédèrent. Fragile reliure en papier, abîmée en bas du dos, 246 pages non coupées (donc état quasiment neuf) portrait en frontispice.+++ .13,5 x 20,5 cm. 0,35 kg. +++ Stichwörter /mots-clés: Französische Literatur Symbolismus Surrealismus limitiert symbolisme surrealisme Rarität Poesie Gedichte